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Erneuter Zensurfall
Facebook: Schwules Hochzeitsfoto anstößig
- 23. Januar 2013 3 Min.

Die Facebook-Seite "Gay Marriage USA" hat fast 300.000 "Gefällt mir"-Angaben. Aber nicht jedem gefällt das wirklich. Facebook, das stellt sich mal wieder heraus, hat nicht nur ein Problem mit der Benennung seiner Dienste.
Der Konzern musste sich entschuldigen, nachdem er ein Foto eines Männerpaares gelöscht und einen Webmaster für eine Woche gesperrt hatte.
Das soziale Netzwerk Facebook hat sich erneut für eine peinliche Zensur entschuldigen müssen. Nach Beschwerden über das Bild eines schwulen Hochzeitspaares hatte ein Mitarbeiter nicht nur das Foto gelöscht, sondern auch einen Nutzer für eine Woche gesperrt.
Murray Lipp betreibt die Seite "Gay Marriage USA", auf der er regelmäßig Nachrichten zur Homo-Ehe verbreitet und Bilder von glücklichen gleichgeschlechtlichen Paaren postet. Eines zeigte Erik D Swope-Wise, den Bischof einer Pfingstgemeinde, und seinen Partner bei ihrer Ehezeremonie.
Zu diesem Bild erhielt Lipp wenig später eine Nachricht von Facebook, berichtet der britische "Guardian": Das Bild sei gelöscht worden, weil es "anstößig" sei. Auch erhielt Lipp eine einwöchige Sperre, auf der eigenen Seite zu posten, da er gegen die "Facebook-Richtlinien und Community-Standards" verstoßen habe.
Betreiber bereits mehrfach betroffen

Ein Facebook-Mitarbeiter bewertete dieses Bild als "anstößig".
Nach einer Anfrage des "Guardian" hob Facebook die Sperre wieder auf und entschuldigte sich: "Der Inhalt des Fotos widersprach nicht unseren Richtlinien und wurde fehlerhaft entfernt." Man erhalte Tausende Beschwerden am Tag und mache da auch mal Fehler, arbeite aber an einer langfristigen Überarbeitung des Beschwerdemanagments.
Lipp hat einige Follower, die Gegner der Gleichstellung sind und teils widerwärtige Kommentare unter den Fotos hinterlassen. Diese Nutzer scheinen sich auch über Bilder zu beschweren. "Es ist total unfair, dass ich für die Homophobie anderer bestraft werde."
Nach Angaben von Lipp wurde er in der Vergangenheit bereits mehrfach von Facebook gesperrt: "Nicht einmal hat Facebook mich kontaktiert und mir die Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben – es sperrt mich einfach jedes Mal und jedes Mal dauert die Sperre eine längere Zeit."
Leichtfertige Zensur auch bei Apple und Google

Auch zuviel für Facebook-Nerven: Ein Pimmel im "Zeit Magazin"
Berichte über Facebooks leichtfertigen Umgang mit Sperr- und Zensurmaßnahmen sind nicht neu. Erst vor wenigen Wochen hatte das Netzwerk einen Beitrag des LGBT-Online-Magazins "Pink News" gelöscht und seinen Redakteuren den Zugang verwehrt: Sie hatten in einem Artikel das Wort "faggot" ("Schwuchtel") in der Überschrift verwendet.
Immer wieder hatte Facebook auch schwule Küsse zensiert, seien es zwei Matrosen am Times Square aus dem Magazin "Advocate", ein Screenshot aus der Seifenoper "Eastenders" oder einfach das schwule Paar von nebenan. Als das "Zeit"-Magazin im letzten Jahr ein Penis-Cover bei Facebook hochlud, musste es nicht lange auf die Sperre warten.
Damit steht Facebook freilich nicht allein: Auch die Zensur von Apple bei allem, was irgendwie erotisch sein könnte, ist legendär. Google wiederum löscht gerne etwa Erotik-Blogs beim eigenen Blogger-Dienst.
Eines ist ihnen allen gemein: Gesperrt wird schnell, mit Willkür und ohne Rückfrage und Rücksicht. Es gibt aber auch zunehmend Gegenwehr: Eine Online-Petition hatte Facebook aufgefordert, die Sperre vom Betreiber von "Gay Marriage USA" aufzuheben und das Bild wiederherzustellen. Ob die Petition oder die "Guardian"-Anfrage bei der Aufhebung der Sperre ausschlaggebend war, lässt sich nicht mehr klären.
Das Bild ist jedenfalls nicht mehr aufgetaucht. (nb)















Will es das nicht, stellt es damit die Grenzen seines "Wachstums" fest..
Dieses von innen heraus begrenzte Wachstum aber führt zwangsläufig auch zur Begrenzung der Investoren..
Damit ist das Ende von Facebook als Konzern vorprogrammiert, und das Ende als offenes soziales Netzwerk besiegelt..
Mann stelle sich vor, die großen Internetsuchmaschinen würden Anfragen zu bestimmten Worten wie Schwul oder Lesbisch oder Transgender ausschliessen oder ignorieren, sie gar zensieren..
Sie wären längst im Tal der Bedeutungslosigkeit verschwunden..