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Streit um "Homo-Propaganda"
Venedig: Städtepartnerschaft mit St. Petersburg auf Eis gelegt
- 29. Januar 2013 2 Min.

Festnahme eines demonstrierenden Schwulen in St. Petersburg im letzten Mai
Der Stadtrat von Venedig hat am Montag eine Initiative unterstützt, die die Städtepartnerschaft mit der russischen Partnerstadt St. Petersburg aussetzt.
Anlass ist das in St. Petersburg bereits vor rund einem Jahr eingeführte Gesetz gegen "Homo-Propaganda", das in ähnlicher Form demnächst auch russlandweit verabschiedet werden könnte. Die Stadt könne "nicht ignorieren, was in den staatlichen Einrichtungen Sankt Petersburgs vor sich geht", hieß es am Montag.
Nach Meinung der Initiatoren machen solche Gesetze "in der Praxis das Schreiben von Artikeln, die Durchführung von Veranstaltungen und die öffentliche Diskussion zum Thema Homosexualität gesetzwidrig." Aus diesem Grund schlagen die Stadträte der Stadtverwaltung Venedigs vor, keinerlei Initiativen im Rahmen der beidseitigen Vereinbarung umzusetzen, solange in St. Petersburg das entsprechende Gesetz nicht annulliert wird.
Venedig ist die zweite italienische Stadt, die die Städtepartnerschaft mit dem "Venedig des Nordens" auf Eis gelegt hat. Der Stadtrat von Mailand hatte bereits im November 2012 einen Stopp der Beziehungen beschlossen (queer.de berichtete). Allerdings hatte die Stadtregierung von Mailand später die große Medienreaktion als "Sturm im Wasserglas" bezeichnet und erklärt, dass Stadtrat und Stadtregierung "jeder für sich" arbeiten und die Entscheidung des Stadtrats keinen Einfluss auf die Städtepartnerschaft habe.
In Deutschland sind Hamburg und Dresden Partnerstädte von St. Petersburg, Berlin und Düsseldorf von Moskau. (nb)















Hoffentlich zieht Berlin nach!