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  • 31. Januar 2013 7 2 Min.

Ole von Beust

Der frühere Hamburger Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hat sich in einem Interview resigniert über die eigene Partei gezeigt: "Ich glaube nicht, dass die CDU einen schwulen Präsidenten oder Bundeskanzler akzeptieren würde."

"Die Sorge vor der Reaktion der eigenen Kern-Klientel und vor dem Verlust von Stammwählern ist dabei – wie ich meine, unberechtigt – groß", so der 57-Jährige in einem Interview mit Studenten der Uni Tübingen für das Buch "Die gehetzte Politik", von dem die "Zeit" nun Auszüge druckte.

Auch auf die Schill-Affäre wurde er angesprochen. Der damalige Innensenator Ronald Schill, der von von Beust trotz harscher Kritik ins Amt gehoben wurde, hatte ihn 2003 mit einer angeblichen Beziehung zu Justizsenator Roger Kusch erpressen wollen. Das schnelle Handeln (Entlassung Schills und öffentliche Stellungnahme zum Thema) sei keine bewusste Inszenierung gewesen, sondern in den wenigen Minuten "völlig intuitiv" erfolgt: "Da macht man keine langwierigen Analysen. Meine Erfahrung ist sowieso: Ausgetüftelte Strategien funktionieren nur selten."

Sein Coming-out war "wohl mehr nützlich als schädlich", glaubt von Beust, dessen Homosexualität zuvor ein offenes Geheimnis war, von den Medien aber ignoriert wurde. Zusätzliche Stimmen habe das aber nicht unbedingt gebacht: "Die sexuelle Orientierung interessiert die Leute viel weniger, als man denkt und ein liberales Image hatte ich ohnehin. Ich glaube aber nicht, dass mir das Schwulsein zusätzliche Stimmen gebracht hat."

In den letzten Jahren hatte von Beust immer wieder über seine Homosexualität gesprochen und die eigene Partei kritisiert (queer.de berichtete). Bereits vor zwei Jahren sagte er der "Zeit", dass Schwule es in der Union schwer hätten. Kurz nach seinem Rücktritt 2010 war seine Beziehung zu einem deutlich jüngeren Mann bekannt geworden (queer.de berichtete).

-w-

#1 Aus Bad HomburgAnonym
  • 31.01.2013, 16:06h
  • Ole von Beust, ein sehr symphatischer und intelligenter Mann. Ich glaube, ich bin in ihn bis heute heimlich etwas verliebt.
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#2 finkAnonym
  • 31.01.2013, 16:23h
  • "Die sexuelle Orientierung interessiert die Leute viel weniger, als man denkt"

    die sexuelle orientierung interessiert immerhin seine partei genug, um den gleichheitsgrundsatz unseres grundgesetzes extra für uns außer kraft zu setzen.

    sie interessiert immerhin mehrere weltreligionen stark genug, um uns zu dämonisieren.

    sie interessiert viele steuerfinanzierte betriebe genug, um ihre mitarbeiter_innen zu entlassen (übrigens auch mit zustimmung seiner partei).

    und sie interessiert immerhin viele menschen immer noch genug, um uns zu bedrohen, zu beleidigen, zusammenzuschlagen oder umzubringen.

    es ist vermutlich irgendwie gut gemeint, aber ein kleinreden von problemen hat noch nie zu ihrer lösung beigetragen - schon gar nicht im bereich der politik. beust könnte mit dieser fahrlässigen abwiegelei unserem außenministerdarsteller die hand reichen.
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#3 stephan
  • 31.01.2013, 17:42h
  • Antwort auf #2 von fink
  • Leider hast Du wohl wieder einmal recht, fink!

    Die Union mit ihren vorgestrigen Ansicht darf gerne damit untergehen, das ist mir gleichgültig oder so gar wünschenswert, aber wir alle müssen unter dieser Apartheids-Schikane leiden und die besonders betroffenen Menschen leiden noch viel mehr! Ganz zu schweigen von denen, die antischwule Gewalt erleben, nur weil die Politik immer noch das Signal aussendet, dass LGBTIs doch nicht so ganz gleichwertige Menschen sein!
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