Einen solchen Debattenmarathon wie den zur Homo-Ehe hat Frankreich lange nicht gesehen
Am Samstag hat die Nationalversammlung in Paris mit großer Mehrheit für den ersten Teil des Gesetzes zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare gestimmt.
Erster Sieg für die Gleichberechtigung: Am Samstag stimmten 249 Abgeordnete der französischen Nationalversammlung für die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben, 97 dagegen. Zwei Parlamentarier enthielten sich.
Beschlossen wurde Artikel 1 des Gesetzentwurfes zur "Ehe für alle", der das Institut für gleichgeschlechtliche Paare öffnet. Über weitere Punkte, darunter ein gemeinschaftliches Adoptionsrecht für die schwulen und lesbischen Paare, wird in den nächsten Tagen debattiert. Die Beratungen zum Gesetzentwurf der sozialistischen Regierung hatten am Dienstag begonnen und werden rund zwei Wochen dauern, Wochenenden mit eingeschlossen.
Proteste gehen weiter
Protest gegen die Ehe-Öffnung am Samstag in Reims (Bild: La Manif Pour Tous)
Als das Ergebnis der Abstimmung bekannt gegegen wurde, standen die Abgeordneten auf und klatschten. Einige riefen: "Gleichheit!" Drei Mitglieder der Sarkozy-Partei UMP stimmten für den Gesetzentwurf der Regierung, zwei enthielten sich. Ein Sozialist stimmte gegen die Ehe-Öffnung.
Am Samstag versammelten sich zugleich in vielen französischen Städten Gegner des Gesetzes. In Paris wurden für den späteren Nachmittag erneut bis zu Hunderttausende Demonstranten erwartet, das Protestbündnis "La Manif Pour Tous" setzt zudem auf eine Petition gegen die Ehe-Öffnung.
Na?
Drei Mitglieder der Sarkozy-Partei UMP stimmten für den Gesetzentwurf der Regierung, zwei enthielten sich. Ein Sozialist stimmte gegen die Ehe-Öffnung.