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Schwule Profifußballer

DFB will Coming-out erleichtern

  • 07. Februar 2013 19 2 Min.

In Deutschland hat sich bislang noch nie ein aktiver Profifußballer geoutet. (Bild: Neal Jennings / flickr / by-sa 2.0)

Profifußballer sollen es nach dem Wunsch des Deutschen Fußballbundes einfacher haben, sich zu outen. Der DFB will die Beteiligten mit einem Strategiepapier sensibilisieren.

Eine DFB-Handreichung zur Behandlung von schwulen Spielern soll Ende Februar erscheinen, erklärte Marcus Urban, der Diversity-Berater des Sportverbandes, gegenüber news.de. Dieses Papier soll vor allem Vereinen und Verbänden Tipps geben, aber sich auch an betroffene Spieler, Fans und die Medien richten. Der DFB bestätigte, dass er sich in einer Arbeitsgruppe mit dem Thema beschäftigt hatte, die von Sportprofessor Gunter A. Pilz geleitet wurde.

Das Papier soll den Weg für das erste Coming-out eines aktiven schwulen Fußballprofis in Deutschland ebnen. "Wir wollen die Chance beschreiben, die die Sportwelt hat, sich als nicht so intolerant zu präsentieren, wie sie beschrieben wird", sagte Urban, der in den 1990ern für Rot-Weiß Erfurt spielte, sich aber erst 2007 als schwul outete (queer.de berichtete). "Vereine, Verbände, Fans und Medien müssen sich als homofreundlich outen, dann werden sich auch die Fußballer outen", ist sich der 41-Jährige sicher. Das könne auch ein Exportschlager werden: "Meine These lautet: Wenn uns diese Akzeptanz schwuler Fußballprofis gelingt, werden Anfragen aus dem Ausland kommen, wie diese Kultur in Deutschland etabliert wurde. Deutschland könnte ein Modell für Geschlechtergerechtigkeit werden", so Urban.

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Angela Merkel für Coming-out

In den letzten Jahren hat es immer wieder Diskussionen um das Coming-out eines Profifußballers gegeben. So erklärte sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass sich schwule Bundesligaspieler nicht fürchten müssten (queer.de berichtete). Es gibt aber auch Warnungen vor negativen Konsequenzen für den betroffenen Fußballer. So erklärte Corny Littmann, der frühere Vereinspräsident des FC St. Pauli: "Für einen schwulen Profi-Fußballer würde das Outing aktuell das Ende seiner Karriere bedeuten. Er müsste befürchten, dass er innerhalb seiner Mannschaft und des Vereins Probleme bekommt" (queer.de berichtete).

Bislang hat sich im europäischen Profifußball nur ein einziger Sportler geoutet: Der einst als Wunderkind gefeierte englische Stürmer Justin Fashanu machte 1990 seine Homosexualität publik. Das bedeutete damals sein Karriere-Aus. Statt bei Spitzenteams spielte er in Kanada und bei Provinzclubs in England. 1998 nahm er sich unter mysteriösen Umständen das Leben. (dk)

#1 RobinAnonym
  • 07.02.2013, 12:39h
  • Wer sich selbst verleugnet und lieber Schmierentheater spielt, schadet letztlich nur sich selbst. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Psyche.

    Und sportliches Vorbild ist so ein Selbstverleugner, der nicht mal zu sich selbst stehen kann, erst recht nicht.
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#2 hypathia
  • 07.02.2013, 13:14h
  • Ich denke, das ist ein ganz schwieriges Thema. Klar wäre es positiv für alle Schwulen und Lesben, wenn sich Sportler, vor allem auch Fußballer zu ihrer Homosexualität bekennen würden. Und auch für den betreffenden Sportler hätte es in der persönlichen Entwicklung Vorteile. Ich glaube auch nicht, dass er Probleme mit dem Verein oder den Mitspielern hätte.

    Wo ich die Probleme sehe, ist bei den Fans. Ich will mir die Sprechchöre gar nicht ausmalen, wenn dieser Spieler mal danebenschießt. Oder wenn er gefoult wird und nicht sofort wieder aufspringt.

    Ich erlebe genügend homophobe Sprüche, wenn unsere Damenfußballmannschaft in irgendeinem Kaff spielt, wo alle den gleichen Nachnamen haben.
    Wie schlimm muss es dann erst in einem Stadion mit tausenden alkoholisierten, testosterongesteuerten Macho-Super-Fußballern(Trainern) sein?!

    Also, wenn sich einer outet, dann ziehe ich sämtliche Hüte vor ihm und fände es großartig!!!
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#3 FOX-NewsAnonym
  • 07.02.2013, 14:10h
  • Das Problem für den Fußballer ist ein Dilemma, der Ausweg sehr schwierig. Outet er sich nicht, muss er ein schwieriges psychisches Versteckspiel mitmachen, Scheinehe, keine / schwierige Partnerschaft. Outet er sich muss wird er von Fans und auch von einigen Mitspielern und besonderer Beobachtung stehen, stets bessere Leistungen erbringen um "angesehen" zu bleiben. Im Stadion homophobe Gesänge und evtl. sogar Übergriffe über sich ergehen lassen (siehe FC Köln). An beiden Dingen kann / wird eine Seele auf Dauer zerbrechen und die sportliche Leistung abfallen.
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