Zu 100 Prozent heterosexuelle(?) Pfadfinder bei einer Parade im kalifornischen Pasadena. (Bild: prayitno / flickr / by 2.0)
Die "Boy Scouts of America" haben eine Abstimmung über die Aufhebung des Verbotes schwuler Pfadfinder oder Ausbilder auf Mai vertagt.
Bei einem Vorstandstreffen des US-Pfadfinderverbandes in Texas konnten sich die Teilnehmer am Mittwoch nicht auf eine Aufhebung des generellen Ausschlusses von Homosexuellen einigen. In einer Pressemitteilung erklärte die Organisation: "Nach sorgfältiger Überlegung und intensiven Gesprächen innerhalb und außerhalb der Pfadfinderfamilie sind wir zu dem Urteil gekommen, dass die Organisation mehr Zeit für eine Entscheidung braucht, weil das Thema so komplex ist."
Bereits im Vorfeld des Treffens haben sich Konservative und Liberale über eine Aufhebung des Hetero-Zwangs gestritten. So unterstützte etwa Präsident Barack Obama die Gleichbehandlung von Homosexuellen bei den Boy Scouts (queer.de berichtete). Insbesondere evangelikale Prediger und Politiker haben aber davor gewarnt, dass die religiösen Wurzeln der Pfadfinder aufgeweicht werden würden, wenn Homosexuelle zugelassen werden. So erklärte der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat Alan Keyes, dass die Boy Scouts ihr "Enagagement für wahre christliche Moral" aufgeben würde, wenn sie Homosexuelle gleich behandeln.
Youtube | Bericht bei Al-Jazeera English
Starprediger setzt Schwule mit Kinderschändern gleich
Pat Robertson ist der Chef des Christian Broadcasting Network und Kanzler der evangelikalen Regent-Universität
Pat Robertson, der erfolgreichste Fernsehprediger der USA, setzte sogar Schwule mit Kinderschändern gleich. In seiner Sendung "700 Club", die auch in einer deutschen Fassung im Hamburger Fernsehsender Bibel-TV zu sehen ist, sagte der 82-Jährige: "Die Frage ist doch: Gibt es Raubtiere als Pfadfinder, Pädophile, die Pfadfinderführer werden wollen? […] Wir beten dafür, dass die Pfadfinder das Richtige tun und nicht, was die politisch korrekte Masse denkt."
Einer neuen Umfrage der Quinnipiac-Universität zufolge spricht sich eine deutliche Mehrheit der Amerikaner für das Ende des Homo-Verbots bei den Pfadfindern aus: 55 Prozent wollen demnach Homosexuelle gleich behandeln, 33 Prozent lehnen das ab.
Die homofeindliche Politik der Pfadfinder wurde 2000 vom Supreme Court für verfassungsgemäß erklärt. Die Richter argumentierten mit fünf gegen vier Stimmen, dass die Pfadfinder als eingetragener Verein ihre Mitglieder eigenständig aussuchen und auch Minderheiten diskriminieren dürften. Die US-Pfadfinderinnen, die "Girl Scouts of the USA", schließen dagegen sexuelle Minderheiten nicht aus. (dk)
"Wir beten dafür, dass die Pfadfinder das Richtige tun und nicht, was die politisch korrekte Masse denkt."
Die Politisch korrekte Masse denkt aber genau das richtige. Nämlich das die Schwulen uns Lesben nicht diskriminiert werden sollten.
Aber die Kirche lässt ja keine andere Meinung zu. Nur ihre ist die richtige, und die muss jedem Aufgezwungen werden.
Selbst wenn die ganze Welt sich einig sein sollte, dann hat eben die ganze Welt unrecht, nur die Kirche hat recht.
So ist es richtig, genauso baut man einen Gottesstaat auf. Es dauert nicht mehr lange und die katholische Kirche ruft den "heiligen Krieg" aus.
Mit der Zeit stellt sich eben raus das alle Religionen (außer dem Buddhismus, aber das ist ja keine Religion sondern eine Lebenseinstellung) radikal sind und lieber dem Wohl des Menschen schaden als auch nur einmal von ihren Meinungen abzuweichen.
Das war schon mit der Hexenverfolgung so, mit der Astronomie (Sonne dreht sich um die Erde...), Geologie (Erde ist eine Scheibe...), heute noch die Darwin'sche Leere und noch viele viele andere Sachen wo sich die Kirche ne Meinung bildet und die dann ohne Rücksicht auf Verluste durchsetzt. Und sei es durch Mord und Totschlag oder sogar durch Krieg.
Gegen den Glauben habe ich nichts. Ich bewundere sogar die Menschen die an fiktive Gestalten, wie Gott, glauben können und sogar daraus Kraft schöpfen können. Aber das kann man auch von zu Hause aus tun. Dazu muss man nicht zu einer Kirche dazugehören die einen nur ausblutet und ihre Ideologien aufzwingt.
Ich bin nie in der Kirche gewesen. Bin nicht getauft oder konfirmiert. Bin also wirklich ein geborener und dazu auch noch schwuler Heide. Und ich fühle mich gut dabei. Und wenn ich mal sterben sollte dann werde ich trotzdem irgendwo verbrannt und/oder vergraben. Da brauche ich mir also keine Sorgen machen.
Schönen Tag noch