In Sitcoms wie "Will & Grace" wimmelt es nur so von Schwulen und ihren "Fag Hags".
Schwule und heterosexuelle Frauen mögen sich, weil sie sich gegenseitig über Liebe und Sex austauschen können, aber nicht um Geschlechtspartner konkurrieren.
Psychologen der Texas Christian University haben in einer Studie die Beziehung zwischen homosexuellen Männern und ihren "Schwulenmuttis" untersucht. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass diese Freundschaften besonders stark sind, weil sie "von einem einzigartigen Austausch unvoreingenommener Ratschläge in Beziehungsfragen charakterisiert sind, die es in anderen Beziehungen nicht gibt".
Für die Studie legten die Forscher drei fiktive Facebook-Profile von "Jordan" an und befragte 88 heterosexuelle Studentinnen und 58 schwule Studenten, ob sie mit dieser Person eine Freundschaft aufbauen könnten und spielten hypothetische Szenarien durch. Die Profile unterschieden sich nur darin, dass der Profilinhaber einmal eine heterosexuelle Frau, ein schwuler Mann oder eine lesbische Frau war ("Jordan" kann im englischsprachigen Raum anders als im Deutschen ein Name für einen Mann oder eine Frau sein).
Schwulen wollen von bester Freundin verkuppelt werden
Das Ergebnis zeigt, dass heterosexuelle Frauen am ehesten schwulen Männern in Beziehungsfragen vertrauen. Sie glauben allerdings weniger, dass er ihr bei der Partnersuche behilflich sein kann. Homosexuelle Männer trauen ebenfalls "Schwulenmuttis" mehr als Lesben oder heterosexuellen Männern – sie glauben sogar, dass ihnen die heterosexuellen Frauen eher dabei helfen können, einen Partner zu finden, als andere schwule Männer. Als Grund führen die Autoren an: "Es ist wahrscheinlich, dass schwule Männer denken, dass [heterosexuelle] Frauen viele enge Kontakte mit anderen schwulen Männern haben, mit denen Liebesbeziehungen möglich sind."
Die Autoren erklärten, dass die gegenseitige Zuneigung in der Tatsache ruht, dass sich beide nicht um Geschlechtspartner streiten müssen und daher ehrlicher zueinander sind. Schwule gingen dabei eher auf heterosexuelle als auf homosexuelle Frauen zu, weil sie mit Lesben im gesellschaftlichen Leben weniger zu tun hätten und weniger Interessen mit ihnen teilten als mit heterosexuellen Frauen, so die Wissenschaftler.
Die Studie ist unter dem Titel "Friends with Benefits, but Without the Sex" (Freunde mit gewissen Vorzügen, aber ohne Sex) im Fachmagazin "Evolutionary Psychology" veröffentlicht worden. Die Autoren stammen von der privaten Texas Christian University in Fort Worth, die von der relativ liberalen evangelischen "Christian Church – Disciples of Christ" betrieben wird. (dk)