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  • 01. März 2013 65 2 Min.

Die von der Opposition kontrollierte Länderkammer setzt sich für die Gleich­behandlung von eingetragenen Lebenspartnern ein.

Weitere Ohrfeige für die Bundesregierung: Die Länderkammer fordert mit deutlicher Mehrheit ein Ende der Diskriminierung von eingetragenen Lebenspartnern im Steuerrecht.

Der Bundesrat hat am Freitag dem Gesetzesantrag "zur Gleichstellung der Lebenspartnerschaft mit der Ehe im Einkommensteuerrecht" zugestimmt. Das Gesetz würde Lebenspartner auch das Ehegattensplitting gewähren, das bislang nur heterosexuelle Eheleute in Anspruch nehmen dürfen. Dafür votierten die von SPD, Grünen und Linkspartei sowie von Großen Koalitionen regierten Bundesländer. Der Antrag war von den SPD-geführten Ländern Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen eingebracht worden.

Bereits mehrfach hat die Länderkammer die Gleichbehandlung von gleichgeschlechtlichen verpartnerten Paaren mit heterosexuell verheirateten Eheleuten gefordert. Im Dezember 2012 hat der Vermittlungsausschuss mit der Mehrheit von SPD, Grünen und Linken sowie Vertretern der Länder die Gleichbehandlung im Jahressteuergesetz verankert (queer.de berichtete). Allerdings lehnte Schwarz-Gelb auf Druck der Union einen Monat später die Gleichstellung ab und ließ deshalb das Jahressteuergesetz platzen (queer.de berichtete).

Die Lesben und Schwulen in der Union (LSU) begrüßten den Beschluss des Bundesrates als "Schritt in die richtige Richtung", wie der Berliner LSU-Regionalvorsitzende Martin Och erklärte. Er zeigte sich enthusiastisch, dass mit Berlin ein Land für die Gleichstellung stimmte, in dem die CDU mitregiert und dankte dem CDU-Innensenator Frank Henkel.

Grüne warnen Schwarz-Gelb vor Blockade

Für die Grünen war die Abstimmung insbesondere ein Zeichen, dass Rot-Grün "für soziale Gerechtigkeit und moderne Gesellschaftspolitik" stehe, wie Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck erklärte. Er begrüßte die Zustimmung von Großen Koalitionen: "Man muss die schwarz-gelbe Mehrheit im Bundestag davor warnen, diese Initiativen des Bundesrates zu blockieren. Das wäre politisch verkehrt und würde das Verhältnis der beiden Häuser belasten", so Beck.

In den letzten Tagen hat es innerhalb der Union eine intensive Debatte über die Gleichbehandlung von Homo-Paaren gegeben. Bei einer Aktuellen Stunde erklärte der Vize-Fraktionsvorsitzende Günter Krings am Mittwoch, es wären mehr Studien notwendig (queer.de berichtete). Das Bundesverfassungsgericht wird voraussichtlich im Sommer entscheiden, ob die Ungleichbehandlung eine grundgesetzwidrige Diskriminierung darstellt. Karlsruhe hat Homo-Paaren während der schwarz-gelben Amtszeit bereits in fünf Fällen Recht gegeben, zuletzt bei der Sukzessivadoption (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 Aus Bad HomburgAnonym
  • 01.03.2013, 13:58h
  • Wenn Herr Beck und das ganze Oppositionslager (im Bundestag) jetzt in der Tat etwas reales erreichen wollen, dann sollten solche Begriffe wie 'Blockade', 'politisch verkehrt' und 'Belastung' aus ihrem Wortschatz verschwinden, je schneller, desto besser. Sonst wird die ganze Berliner Diskussion um Homo-Rechte zum x-ten Mal zu dem, was sie schon immer war: politisches Kraftmessen, wobei die eigentlichen Verlierer ausschliesslich die Schwule sind. Herr Krings hat absolut Recht, und ich schliesse ihm an: jetzt bitte alles ruhig besprechen bzw. studieren, ohne jeglichen 'Schaufenster-Aktionismus'. Oder anders gesagt: auf Dialog setzen, nicht auf Konfrontation. Nicht die einfachste Aufgabe im Wahljahr, ich weiss.
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#2 David77Anonym
  • 01.03.2013, 14:13h
  • Antwort auf #1 von Aus Bad Homburg
  • Was gibt es denn da bitteschön noch zu studieren?!?
    Bei der gegenseitigen Unterhaltspflicht wurde auch nichts studiert, als man beschloss dass unsereins in einer Beziehung plötzlich DOCH als eheähnlich gilt.
    Nach 50 Jahren Pille, Geburtenrückgang, etc... sollte man doch ENDLICH verstanden haben, dass Ehe nicht automatisch Kinder bedeuten und umgekehrt.
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#3 ZeitfensterAnonym
  • 01.03.2013, 14:25h
  • Antwort auf #1 von Aus Bad Homburg
  • Es tut mir leid, aber ich kann Dir bzw. dem Herrn Krings einfach nicht zustimmen. Diskutiert wird seit Jahren! Zur Gleichstellung im Steuerrecht brauchen wir keine Studien. Auch zum Adoptionsrecht nicht mehr. Es gibt genug davon! Die Bundesregierung hat selbst eine in Auftrag gegeben, nur leider brachte die nicht das für die Konservativen gewünschte Ergebnis.

    Alle Studien sagen im Prinzip aus, dass es für die Kinder weniger auf die rechtliche Struktur ankommt, sondern vielmehr auf tragfähige Bindungen/Beziehungen, Geborgenheit, Liebe. Trotzdem kommt die CDU ständig mit diesem Vater-Mutter-Kind-Scheiß aus den 1950er Jahren und erklärt, in Homo-Beziehungen würde ja ein Geschlecht fehlen. Denen geht es doch gar nicht um wissenschaftlich fundierte Ergebnisse, sondern um ihr konservatives Ehe- und Familienbild. Und es ist ein schlechter Treppenwitz, dass sie diese Werte von Ehe und Familie selbst nicht leben, wie z.B. der Herr Seehofer mit seinen "außerehelichen Kontakten". So ein Typ braucht mir doch nix von den Werten von Ehe u. Familie erzählen. Der soll den Dreck vor seiner eigenen Haustür kehren, dann hat er genug zu tun!
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