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Mikrozensus 2011
Deutsche Homos im Verpartnerungsfieber?
- 06. März 2013 2 Min.

Die Quote der Verpartnerungen ist zwar stark gestiegen, doch eine Mehrheit der schwul-lesbischen Paare lebt noch immer in "wilder Ehe" (Bild: Enrique Mendez / flickr / by 2.0)
40 Prozent der schwul-lesbischen Paare in Deutschland leben laut Mikrozensus 2011 in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft.
Innerhalb von nur fünf Jahren hat sich die Zahl der homosexuellen Paare, die eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingegangen sind, mehr als verdoppelt. Dies teilte das Statistische Bundesamt mit. Laut dem Mikrozensus aus dem Jahr 2011 haben sich 40 Prozent der schwul-lesbischen Paare in Deutschland auf dem Standesamt (oder der KfZ-Zulassungsstelle) das Ja-Wort gegeben – 2006 waren es nur 19 Prozent.
Insgesamt gibt es laut Mikrozensus etwa 67.000 gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften in der Bundesrepublik. Diese Zahl ist in den vergangenen 15 Jahren um rund 29.000 gestiegen, so waren es nach der Erhebung von 1996 nur 38.000.
In zehn Prozent der Homo-Haushalte wachsen Kinder auf
Der Familienstand der Eingetragenen Lebenspartnerschaft wird im Mikrozensus erst seit dem Jahr 2006 abgefragt, die Beantwortung der Frage nach einem Lebenspartner im Haushalt ist zudem freiwillig. Sämtliche Angaben müssten somit als "untere Grenze" interpretiert werden, erklärte das Statistische Bundesamt. Im Zeitvergleich sei zudem zu berücksichtigen, dass sich die Antwortbereitschaft in der Bevölkerung verändert haben könnte.
Auch zu Regenbogenfamilien lieferte die Behörde einige Zahlen: So leben laut Mikrozensus 2011 rund 7.000 Kinder bei Elternteilen des gleichen Geschlechts. In ungefähr neun von zehn schwul-lesbischen Lebensgemeinschaften wachsen jedoch keine Kinder auf.
Der Mikrozensus ist eine statistische Erhebung, bei der im Gegensatz zur Volkszählung nur nach bestimmten Zufallskriterien ausgewählte Haushalte beteiligt sind. Die Anzahl der Haushalte wird so gewählt, dass die Repräsentativität der Ergebnisse statistisch gesichert sei. An der Befragung sind etwa ein Prozent der Privathaushalte in Deutschland beteiligt, was rund 390.000 Haushalten mit 830.000 Bürgern entspricht. (cw)














