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Eine Berliner Institution zieht um
Schwules Museum: Neueröffnung im Mai
- 18. März 2013 3 Min.

Künftig mehr Platz auf 1.600 Quadratmetern: Das Schwule Museum zieht von Kreuzberg nach Tiergarten (Bild: Montage Schwules Museum)
Zum internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie am 17. Mai eröffnet das Schwule Museum mit drei Ausstellungen sein neues Haus in der Lützowstraße 73 in Berlin-Tiergarten.
Nach dem sechsmonatigen Umbau einer ehemaligen Druckerei kann es bald losgehen: Das Schwule Museum bezieht im Mai seine neuen Räume, insgesamt 1.600 Quadratmeter verteilt auf drei Ebenen. Im Erdgeschoss befinden sich vier Ausstellungsräume und ein Café, das auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Im ersten Obergeschoss sind eine Präsenzbibliothek mit Rechercheplätzen für Nutzer sowie Büroräume und eine Werkstatt eingerichtet. In die klimatisierten Depots im Untergeschoss zieht der einmalige Archivbestand des Museums.
Neben der räumlichen Erweiterung bedeutet der Umzug zugleich auch eine thematische Erweiterung für das 1985 gegründete Haus: Das Schwule Museum wird verstärkt zu einem Ort, der über die Diversität von sexuellen Identitäten und Geschlechterkonzepten informiert.
Neue Interimsausstellung "Transformation"

Der Ausstellungsbetrieb am Mehringdamm wurde bereits zum 5. März eingestellt (Bild: Uwe Boek)
Eröffnet wird der neue Standort mit drei Ausstellungen. Die bisherige Dauerausstellung wird archiviert und stattdessen unter dem Titel "Transformation" eine Interimsausstellung bis Ende 2014 gezeigt. Die neue Dauerausstellung befindet sich derzeit noch in der Konzeptionsphase.
Im Zentrum der chronologisch angelegten Schau "Transformation" steht das große gesellschaftliche Thema der Geschlechterordnung und der Kämpfe um ihre Veränderung seit 1800. Die Ausstellung mit dem Schwerpunkt Deutschland ist eine assoziative Reise durch die vielen Transformationen, welche die LGBT-Communities und ihre Akteure in ihrer Geschichte durchlaufen haben. Die Exponate stammen überwiegend aus dem Sammlungsbestand des Schwulen Museums.
Zudem wird eine künstlerische Dokumentation zum Wandel des Museums selbst gezeigt. Die in New York arbeitende Künstlerin Johanna Jäger, der Berliner Architekturfotograf Tobias Wille und das international agierende und in Berlin ansässige Kunstunternehmen Benten Clay wurden vom Schwulen Museum gebeten, den Umzug fotografisch zu reflektieren.
Erste Sonderausstellung erinnert an Jochen Hass

Gemälde von Jochen Hass
Wechselnde Sonderausstellungen zur Kunst- und Zeitgeschichte werden sowohl die Interimsausstellung als auch später die geplante Dauerausstellung begleiten. Den Anfang macht die Ausstellung "Zwischen Tradition und Moderne – Frühe Gemälde von Jochen Hass 1950 bis 1955", zu sehen vom 18. Mai bis 19. August 2013.
Das Schwule Museum präsentiert erstmals die frühen Arbeiten des 1917 geborenen und 2000 gestorbenen Künstlers. Wie kaum ein anderer bildender Künstler seiner Generation hat er in dieser Zeit sein Schwulsein zum Thema seiner Kunst gemacht. Sein ganz individueller Ansatz stellt ihn in eine Reihe mit Künstlern wie Marcus Behmer, Hellmut Kolle, aber auch David Hockney und Robert Mapplethorpe.
Der Ausstellungsbetrieb am Mehringdamm wurde bereits zum 5. März 2013 eingestellt und wird am neuen Standort ab dem 18. Mai 2013 zu den bisherigen Öffnungszeiten (Mi-Mo 14-18h , Sa 14-19h , Di geschlossen) wieder aufgenommen. Die Bibliothek nimmt ihren Betrieb am 20. Mai 2013 zu veränderten Öffnungszeiten (Mo, Mi, Do, Fr 14-18h) wieder auf.
Der Umzug und die Erweiterung des Schwulen Museums werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Berliner Kulturverwaltung im Rahmen des Kulturinvestitionsprogramms (KIP) und der Stiftung Deutsche Klassenlotterie (DKLB). (cw/pm)
Links zum Thema:
» Homepage des Schwulen Museums
Mehr queere Kultur:
» auf sissymag.de















