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GLAAD-Auszeichnung
Bill Clinton erhält Homo-Preis
- 04. April 2013 2 Min.

Bill Clinton hat während seiner Amtszeit als Präsident auch homofeindliche Gesetze unterschrieben, sich aber in den letzten Jahren zum Unterstützer für LGBT-Rechte gewandelt
Als US-Präsident hat Bill Clinton homophobe Gesetze unterschrieben, die er später wieder abschaffen wollte: Für seinen wachsenden Einsatz für Homo-Rechte erhält er nun eine Auszeichnung.
Bill Clinton, der die USA von 1993 bis 2001 geführt hatte, wird bei den "GLAAD Media Awards" mit dem "Advocate for Change Award" ausgezeichnet. Der Preis wird erstmals vergeben und soll Prominente ehren, die sich für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben einsetzen. Clinton wird den Preis am 20. April bei einer Galaveranstaltung in Los Angeles entgegennehmen.
Die Homo-Gruppe GLAAD würdigt Clinton als einen Verfechter für die Ehe-Öffnung, der sich seit mehreren Jahren aktiv engagiert: So habe er 2011 für die Ehe-Öffnung im Bundesstaat New York geworben, ein Jahr später kämpfte er gegen ein Ehe-Verbot für Schwule und Lesben im Südstaat North Carolina. Außerdem setzte er sich für die Abschaffung des "Gesetzes zum Schutz der Ehe" ein (Defense of Marriage Act, DOMA).
Clinton für DOMA und "Don't ask, don't tell" verantwortlich
Allerdings ist die Auszeichnung nicht unumstritten: Viele Aktivisten haben Clinton kritisiert, weil er während seiner Amtszeit DOMA unterzeichnet und erklärt hatte, die Ehe müsse eine Verbindung zwischen Mann und Frau bleiben. Außerdem scheiterte er mit dem Wahlkampfversprechen, Homosexuelle im Militär gleichzustellen. Stattdessen führte er die "Don't ask, don't tell"-Regelung ein. Damit duften Schwule und Lesben zwar erstmals beim größten Arbeitgeber der Welt anheuern, allerdings mussten sie ihre sexuelle Orientierung verbergen. Das führte dazu, dass bis zur Abschaffung des Gesetzes im Jahr 2011 rund 14.000 Militärangehörige wegen Homosexualität aus Army, Navy, Air Force, Marines oder der Coast Guard gefeuert wurden.
Allerdings argumentiert GLAAD, dass Clinton die Situation in den 90ern im Vergleich zu seinen Vorgängern Ronald Reagan und George Bush senior entscheidend verändert habe: "Clinton hat erstmals offen Schwule und Lesben in allen Bereichen seiner Regierung ernannt, insgesamt mehr als 150 Menschen. Darunter war auch James Hormel, Amerikas erster offen schwuler Botschafter". Außerdem sei seine Regierung die Aids-Krise angegangen und habe die Mitte für Forschung entscheidend ausgeweitet.
Clinton hat sich erstmals 2009 für die Ehe-Öffnung ausgesprochen (queer.de berichtete), seine Frau Hillary ist im vergangenen Monat nachgezogen (queer.de berichtete). Hillary Clinton bereitet sich derzeit auf den Präsidentschaftswahlkampf 2016 vor. Bei den Demokraten gilt die frühere Senatorin und Außenministerin derzeit als Favoritin. (dk)















Ist ja nett wenn man seine Meinung ändert, aber es sollten besser Menschen ausgezeichnet werden die sich von Anfang an für uns eingesetzt haben.