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  • 06. April 2013 30 2 Min.

TeilnehmerInnen der Demo (Bild: Norbert Blech)

In der NRW-Landeshauptstadt haben am Samstag rund 400 Personen für eine Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht und gegen homophobe Äußerungen in der Politik demonstriert.

"In der Gesellschaft angekommen – in der Politik nicht" – das Transparent einer Teilnehmerin machte deutlich, warum diese Demonstration für eine rechtliche Gleichstellung homosexueller Paare am Samstag in Düsseldorf noch immer wichtig war.

Eine Teilnehmerin trug das Schild "Verpartnerung ungleich Hochzeit", wozu das mathematische Symbol für Ungleichheit genommen wurde – das Symbol für Gleichheit hatte sich, in Rot gesetzt, in den letzten Wochen wie wild auf Facebook verbreitet, um für eine Gleichstellung zunächst in den USA, dann weltweit zu werben.

Andere Slogans lauteten "Equal rights", "Nie wieder Menschen zweiter Klasse" und "Es reicht! Gleiche Rechte für Alle". Das war auch der offizielle Titel der Demonstration, die über die Kö durch die Altstadt zum Rathaus führte. Per Megaphon wurden auf dem Weg gleiche Rechte eingefordert und die Bundesregierung an entsprechende Urteile des Bundesverfassungsgerichts erinnert.

Appell an Merkel

In einer Rede betonten die Veranstalter, der CSD-Organisator Kalle Wahle, der Galapagoz-Wirt Frank Wesoly sowie die Aktivisten Oktay und Charlie, wenn die Regierung das Volk nicht mehr vertrete, habe dieses das Recht zum Aufbegehren: "Wir müssen den konservativen Politikern in Berlin und in Bayern demonstrieren, dass sie wahrhaft hinter dem Mond leben und den Lauf der Gesellschaft aus den Augen verloren haben."

Dass auch Homosexuelle Kinder erziehen, sei eine "unabwendbare gesellschaftliche Realität". Man sei weder "Rechtsrandgebiet", "Fehlentwicklung" oder eine "schrille Minderheit", wie einige Aussagen aus der Union nahelegten. Die Bundeskanzlerin sei gefordert, zum Thema nicht länger zu schweigen und diese Volksverhetzungen zu beenden. Und die Ungleichbehandlung: "Wie lange wollen Sie dieses Spielchen noch treiben und sich eine Verfassungsohrfeige nach der anderen einfangen?"

Die Ungleichbehandlung und das böse Vokabular schadeten zudem den Kindern und seien einfach irrational. An die Adresse von Katherina Reiche wurde gefragt: "Haben sie wirklich Angst, Ihr Gatte könnte die Seiten wechseln, wenn das Gesetz der Neuzeit angepasst wird?" Dafür brauche er wohl auch keine Gesetzesänderung.

"Wir wollen nur die uns per Grundgesetz zustehenden Gleichbehandlungen, nicht mehr, aber auch nicht weniger!", so die Teilnehmer. Es waren rund 400. Zum Schluss wurde versprochen, beim Thema keine Ruhe zu geben und etwa beim Düsseldorfer CSD, der schon in wenigen Wochen zu Pfingsten stattfindet, wieder auf eine Gleichbehandlung zu pochen. (nb)

Youtube | Video von Demo und Abschlussveranstaltung von mrmovielover1
-w-

#1 m123Anonym
  • 06.04.2013, 20:08h
  • Die Demo hat zwar inhaltlich mehr als recht, aber es ist wirkt irgendwie nicht gerade motiviert, wenn nur 400 Personen demonstrieren. Wenn es in die Tausende geht, dann wird es groß. Besser zehntausende. Ideal Hunderttausende. Aber 400 ist doch etwas mager.

    In Frankreich gehen Hunderttausende auf die Straße, leider gegen gleiche Rechte. Für gleiche Rechte gehen in Frankreich auch Menschen auf die Straße, aber nur Zehntausende, vielleicht auch weil die Regierung eh das Gesetz durchbringen wird.

    Warum kann man in Deutschland nichtmal ne politische Demo für gleiche Rechte mit Hunderttausenden machen? Warum ist das in Deutschland nicht möglich?

    Der CSD ist zwar in Köln und Berlin jedes Jahr sehr groß, geht Richtung Hunderttausende Teilnehmer, aber da ist mehr Party und Karneval als Proteststimmung. Offiziell ist es zwar auch ne Demo für gleiche Rechte, aber wenn man dann gleichzeitig feiert und Spaß hat, wirkt es eher so als ginge es den Schwulen und Lesben schon "gut". Auch ist es ja eher Karneval als Demo.

    Ne demo mit Hunderttausenden in Deutschland mit Protestschildern und ganz "normaler" Kleidung und ohne Party wäre doch wirklich mal angebracht.

    Woran mangelt es?
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#2 SeaLion
  • 06.04.2013, 20:29h Köln

  • Ich war dabei! Und auch wenn wir nur lt. Artikel 400 waren, wir haben ordentlich Rabatz gemacht und einige Zuschauer gehabt. Es war wohl auch die 1. Demo zum konkreten Thema von vielen. Einer muss ja mal anfangen.
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#3 alexander
  • 06.04.2013, 20:39h
  • Antwort auf #1 von m123
  • ich muss dir leider recht geben. die CSD-KULTUR, hat sich leider in 34 jahren "sehr abgenutzt"!
    was in den ersten jahren "schrille aufmerksamkeit",(im positiven sinne!) sinnvoll und auch angebracht vermittelte, ist abgedroschen und einer gelangweilten erwartungshaltung gewichen!
    zumal durch die inzwischen "selbstverständliche" präsenz der parteiwagen, ausgerechnet von parteien, die wir mit dem CSD bekämpfen wollen, mehr als unglaubwürdig geworden ist !!!
    das bösartige konzept, dieser parteischranzen ist wunderbar aufgegangen, otto normalverbraucher, muss doch denken : WUNDERBAR, ALLE SIND SICH EINIG UND FEIERN HIER SO "NETT" ZUSAMMEN???
    ich finde den CSD, nach wie vor wichtig, sei es auch nur aus TRADITION, aber ich denke auch, es müssen jetzt endlich "simple demos" her, auch zahlenmäßig, die die ernsthaftigkeit unserer interessen, besser veranschaulichen und vermitteln können! in der heutigen zeit scheint es wieder angebracht zu sein, dass wir uns als menschen und mitbürger darstellen, sonst laufen wir gefahr, weiter als "exoten" wahrgenommen zu werden ! leider!
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