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- 08. April 2013 2 Min.

Auch am luxuriösen Hafen von Dubai sind Schwule und Lesben nicht sicher (Bild: Christian van Elven / flickr / by-nd 2.0)
In den Vereinigten Arabischen Emiraten arbeiten Polizeibeamte verdeckt, um Schwule zu überführen.
Zwei Männer sind in Dubai zu je drei Jahren Haft verurteilt worden, weil sie in einem sozialen Netzwerk sexuelle Dienstleistungen für Schwule angeboten haben sollen. Das berichtet die englischsprachige Dubaier Tageszeitung "Gulf News". Demnach sollen die Angeklagten, ein 22-jähriger und ein 30-jähriger Mann, ihren Lebensunterhalt als Prostituierte verdient haben.
Dem Bericht zufolge soll ein verdeckter Ermittler auf die beiden Männer angesetzt worden sein. Dieser gab sich als Kunde aus und sollte einen der Männer in einem Fünf-Sterne-Hotelzimmer treffen. Als er den 22-Jährigen in dem Zimmer nackt vorfand, ließ er ihn verhaften.
Homo-Aktivisten in den Vereinigten Arabischen Emiraten bezweifeln, dass es sich bei den Männern tatsächlich um Callboys gehandelt hat: "Es scheint so, dass jedes Mitglied der LGBT-Community, das in den Emiraten verhaftet wird, schnell als 'Prostituierter' oder 'Prostituierte' bezeichnet wird", so der Aktivist "Abdulla" von der Gruppe UAE-LGBT gegenüber "Gay Star News". "Was ist gerecht daran, junge Bürger zu drei Jahren Haft zu verdonnern, nur weil sie sind, wie sie sind?"
In den Vereinigten Arabischen Emiraten, zu denen Dubai gehört, droht Schwulen im Extremfall die Todesstrafe nach der islamischen Scharia-Gesetzgebung. Der Staat hat auch das Recht, überführte Homosexuelle kastrieren zu lassen. Ausländer müssen in der Regel in Haft und werden danach abgeschoben.
Das Land hat in den vergangenen Jahren immer wieder mit Verurteilungen für Homosexualität für Aufregung gesorgt. 2008 wurde erstmals eine Bestrafung für lesbische Zärtlichkeiten bekannt: Zwei ausländische Touristinnen sollen sich an einem öffentlichen Strand geküsst und umarmt haben und wurden deshalb nach Sondergesetzen der Stadt Dubai zu je einer einjährigen Haftstrafe verurteilt (queer.de berichtete). Im vergangenen Jahr verurteilte ein Richter auch einen britischen Staatsbürger zu drei Jahren Haft, weil er gleichgeschlechtlichen Sex gehabt und Alkohol konsumiert haben soll (queer.de berichtete). (dk)














