https://queer.de/?18961
Putin-Besuch
Amsterdams Regenbogenflaggen auf Halbmast
- 08. April 2013 2 Min.

Wie hier am Amsterdamer Flughafen wird Putin in der niederländischen Großstadt überall mit Regenbogenflaggen empfangen - die städtischen wehen auf Halbmast. (Bild: COC Amsterdam)
Nach seinem Deutschland-Besuch trifft Putin am Montag in Amsterdam ein. Dort erwarten ihn wütende Homo-Aktivisten.
In der Stadt Amsterdam gibt es während des Besuchs des russischen Präsidenten Wladimir Putin heftige Kritik an der Homo-Politik in dessen Land. In der ganzen Stadt wurden die Regenbogenfahnen auf Halbmast gesetzt. Damit soll gegen ein geplantes Gesetz protestiert werden, das "Propaganda" für Homosexualität unter Strafe stellen soll. Die Staatsduma hatte im Januar in erster Lesung fast einstimmig für den Gesetzentwurf votiert (queer.de berichtete).
Amsterdams früherer Bürgermeister Job Cohen hat sich ebenfalls an der Aktion beteiligt: Er hat am Sonntag vor einer Bar im Schwulenviertel eine Regenbogenfahne auf Halbmast gesetzt. Der regierende Stadtchef Eberhard van der Laan wird sich nicht wie ursprünglich geplant mit Putin treffen. Er hat das mit Terminschwierigkeiten erklärt. Putin wird in Amsterdam von der scheidenden Königin Beatrix empfangen. Die Niederlande sind noch vor Deutschland der größte europäische Handelspartner Russlands.
Am Abend werden mehrere Tausende Teilnehmer zu einer Homo-Demo gegen Putin erwartet, die sich speziell gegen die Anti-"Propaganda"-Gesetze richtet.
Femen-Protest in Hannover

Auch Amnesty International machte in Amsterdam auf die Anti-"Propaganda"-Gesetze aufmerksam (Bild: AI (mehr bei FB))
Auch in Deutschland gab es Proteste gegen Putin: Mehrere Aktivistinnen der Gruppe Femen sind am Montagvormittag bei einem Besuch von Putin und Kanzlerin Angela Merkel bei der Hannover-Messe nackt auf die Politiker zugestürmt. Auf ihrem Körper war "Fuck dictator" zu lesen. Die Frauen wurden von Putins Bodyguards überwältigt und vorläufig festgenommen. Der russische Präsident, der beim Anblick der Frauen interessiert ihren Körper studiert hatte, bestätigte nach dem Vorfall sein Macho-Image. Er erklärte freudig: "Die Aktion hat mir gefallen".
Zuvor hatte der LSVD Bundeskanzlerin Angela Merkel angeschrieben, sie solle Putin bei dem Treffen auf die Anti-"Propaganda"-Gesetze ansprechen. Der Brief ist einer von vielen, den der LSVD und die Gruppe Quarteera im Kampf gegen die Gesetze im Rahmen des Kampagne "Freundschaftskuss" verschickten (queer.de berichtete).
Erst Ende März hatte Präsident Putin angeordnet, dass Schwule und Lesben aus dem Ausland nicht mehr russische Kinder adoptieren dürfen (queer.de berichtete). Die Entscheidung folgt einem Bericht des Außenministeriums, der Mitte Februar "psychologischen Schäden" entdeckt haben will, den russische Waisenkinder im Ausland erlebten. (dk)















Gibt bestimmt auch ein paar Kleriker, die das zu schätzen wissen.
Oder wenn Kardinal Meisner seine irgendwann wohl hoffentlich anstehende letzte Messe im Kölner Dom feiert.