Und immer wieder die Frage: Wer führt ein, wer nimmt auf?
Kanadische Wissenschaftler behaupten, dass das Gesicht eines schwulen Mannes verraten kann, ob er beim Anal-Sex eher Top oder Bottom ist.
Die Psychologen Konstantin Tskhay und Nicholas O. Rule von der Universität Toronto haben in der neuesten Ausgabe des Fachmagazins "Archives of Sexual Behavior" eine Studie veröffentlicht, in der untersucht wird, ob das äußere Erscheinungsbild Aufschlüsse über die aktive oder passive Rolle beim schwulen Sex gibt.
Die Forscher hatten dazu 23 heterosexuellen Probanden Porträtbilder von insgesamt 200 schwulen Männern gezeigt, von denen sich die Hälfte als Top beschreibt, die andere Hälfte als Bottom. Die Studie trägt den umständlichen Titel: "Richtige Identifizierung der Vorliebe von einführendem bzw. rezeptivem Geschlechtsverkehr durch Gesichtsbilder von schwulen Männern".
Die Wissenschaftler kamen zum Ergebnis, dass die Probanden die Männer "mit signifikanter höherer Wahrscheinlichkeit" richtig als Top oder Bottom zuordnen konnten. In einem weiteren Schritt fragten die Psychologen, ob die Einteilung darauf beruht, dass manche Männer als männlicher oder weiblicher wahrgenommen werden. Hier kamen sie zum Ergebnis, dass die Bottom-Rolle eher dem weiblichen Part zugeschrieben wird, die Top-Rolle dagegen dem männlichen. Die Probanden verließen sich dabei auf ihre Kenntnisse aus heterosexuellen Beziehungen und stellten dann Mutmaßungen über die sexuellen Vorlieben der gleichgeschlechtlichen Paare an. Interessentanterweise beruhte ihre Wahrnehmung meist auf "klischeehaften Mann-Frau-Geschlechterrollen", erklärten Tskhay und Rule.
Beim "schwulen Einwohnermeldeamt" Gayromeo geben mehr als ein Viertel der deutschen User an, aktiv zu sein, nur gut ein Fünftel sind dagegen passiv. Die Hälfte der Nutzer kommt mit beidem zurecht (queer.de berichtete). Diese beidseitig gleichermaßen bespielbare Gruppe wurde in der kanadischen Studie jedoch nicht berücksichtigt. (cw)