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Homo-Gegner ersetzt Familienministerin
Kristina Schröder zu homofreundlich für CDU-Listenplatz 1
- 12. April 2013 2 Min.

Familienministerin Kristina Schröder rutscht auf Listenplatz 2 ab (Bild: Michael Panse / flickr / by-nd 2.0)
Wegen des parteiinternen Streits um die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben verzichtet Kristina Schröder auf die Spitzenkandidatur im hessischen Landesverband – ein überzeugter Gegner der Gleichstellung ersetzt sie.
Familienministerin Kristina Schröder wird wegen ihrer homofreundlichen Haltung für die nächste Bundestagswahl nicht auf Listenplatz 1 der hessischen Christdemokraten kandidieren. Diesen Platz wird laut "Bild"-Zeitung Ex-Verteidigungsminister Franz Josef Jung übernehmen, Schröder wird der zweite Listenplatz zugesprochen. Das hat der zuständige Ausschuss des konservativen Landesverbandes entschieden.
Im Gegensatz zu Schröder will Jung die Rechte für Homosexuelle begrenzen: So hat er sich gegen die Gleichbehandlung von eingetragenen Lebenspartnern ausgesprochen und etwa die Behauptung aufgestellt, ein Adoptionsrecht für diese Paare sei verfassungswidrig. 2009 hatte er zudem als Verteidigungsminister die Diskriminierung von homosexuellen Soldaten gerechtfertigt (queer.de berichtete).
Die Familienministerin erklärte, sie habe ihren Platz aus freier Entscheidung abgegeben, weil sie bei der Frage der Homo-Rechte eine Minderheitenmeinung in ihrem hessischen Landesverband vertritt. Sie bitte "um Respekt, dass ich deshalb auch nicht als Spitzenkandidatin der hessischen CDU für die Bundestagswahl antreten wollte".
Homo-Paare "leben konservative Werte"

Franz Josef Jung war von 2005 bis 2009 Bundesverteidigungsminister
Im August 2012 hatte sich Schröder als einzige Bundesministerin dem Aufruf von 13 CDU-Bundestagsabgeordneten angeschlossen, schwule und lesbische Lebenspartner im Steuerrecht mit heterosexuellen Eheleuten gleichzustellen (queer.de berichtete). Sie sagte damals: "Dieser Vorstoß aus der Fraktion kommt zur rechten Zeit, denn in lesbischen und schwulen Lebenspartnerschaften übernehmen Menschen dauerhaft Verantwortung füreinander, sie leben damit konservative Werte."
Ein CDU-Parteitag lehnte die Gleichbehandlung von Homo-Paaren im Dezember jedoch ab (queer.de berichtete). Die Union ist derzeit die einzige im Bundestag vertretene Fraktion, die nach wie vor an der Diskriminierung von eingetragenen Lebenspartnern festhält. Diese Haltung wurde sogar von Richtern des Bundesverfassungsgerichts kritisiert, die im Sommer über die Verfassungsmäßigkeit der Ungleichbehandlung entscheiden sollen (queer.de berichtete). (dk)















Dieser Aussage von Kristina Schröder kann man nur zustimmen!
Auch ihre CDU wird dies eines Tages erkennen, so wie es auch schon die christlichen Parteien anderer Länder erkannt haben. Um für die volle Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben zu sein, muss man nicht Linksparteien wählen. Im Grunde genommen sind schwule Paare auch eher bürgerliche Menschen. Zur Zeit kann man sogar eine Entwicklung beobachten, dass einerseits viele Heteros ausflippen, Schwule aber eher "spießiger" (im positiven Sinne) werden. In Zukunft -wenn dieser ganze Hickhack bei der CDU ausgestanden sein wird- werden viele Schwule diese Partei wieder wählen.