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Katholische Kirche
Weihbischof Laun warnt vor Homo-"Propaganda"
- 26. April 2013 2 Min.

Weihbischof Andreas Laun ist einer der lautstärksten Lobbyisten gegen Homo-Rechte in Österreich
Der Salzburger Weihbischof wirft deutschsprachigen Medien "Gehirnwäsche" vor, wenn es um schwul-lesbische Rechte geht. Außerdem propagiert er die Homo-"Heilung".
Weihbischof Andreas Laun hat in einem Gastbeitrag für den österreichischen Blogger Andreas Unterberger Medien kritisiert, weil diese tagtäglich "Propagandaveranstaltungen" für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben veranstalteten.
Dies seien "Schaukämpfe, bei denen auf Grund einer geschickten Regie die 'Sieger' von vorneherein feststehen wie bei einem Stierkampf der Matador". Der katholische Würdenträger fühlt sich durch diese "Indoktrination" benachteiligt, die "weitgehend vom Staat und seinen Organen" gestützt werde.
Weihbischof unterstützt Ex-Gay-Bewegung
Dagegen sei es schwierig, "sachliche Argumente" gegen sexuelle Minderheiten in die Diskussion zu bringen. Zum Beispiel würden Homosexuelle "in den meisten Ländern der Welt" nicht mehr verfolgt werden, sondern seien selbst Täter: So müssten man von ihnen einfordern, "dass sie ihre 'eigenen Leute' nicht mit Hass verfolgen, weil diese 'aussteigen', sich verändern wollen und es bei vielen auch gelingt".
Psychologen warnen dagegen seit Jahren vor Forderungen nach Homo-Heilung: So stellte der US-Psychologenverband erst 2009 in einer Metastudie fest, dass gleichgeschlechtliche Gefühle nicht wegtherapiert werden können. Vielmehr führe eine Verteufelung von Homosexualität zu psychischen Problemen bis hin zum Selbstmord.
Laun hatte wiederholt vor einer "Homosexualisierung der Gesellschaft" gewarnt und immer wieder betont, dass Schwule und Lesben "geheilt" werden könnten (queer.de berichtete). Immerhin sagte er vergangenes Jahr, dass es schlimmere Sünden als gleichgeschlechtliche Zärtlichkeiten gebe (queer.de berichtete). Auch in seinem aktuellen Text schreibt er, dass "homosexuelle Sünden" nicht als der "worst case of sin" zu werten seien. Allerdings hatte Laun schon früh die unter homofeindlichen Christen beliebte "Kinderschänder-Karte" ausgespielt: So hatte er 2002 behauptet, Homosexuelle würden eher Kinder missbrauchen als Heterosexuelle.
Laun: Gott wird teuflische Homo-Ehe stoppen
Wie Papst Franziskus sieht Laun die Ehe-Öffnung als "Schachzug des Teufels", ist sich aber sicher auf Hilfe von oben: "Tröstlich bleibt: [Der Teufel] wird nicht siegen, auch dieser, derzeit so mächtige Angriff, wird sich […] letztlich als lächerlich erweisen und zusammenbrechen. Gott gibt seine Pläne nicht auf und weiß letztlich immer sie durchzusetzen."
Laun ist seit 1995 Weihbischof von Salzburg. Seine Hauptmission ist, vor der Verfolgung von Christen in Europa zu warnen. Vorbote dafür seien "Denkverbote und abstruse Antidiskriminierungsgesetze".
Die Website, auf der er seinen Kommentar veröffentlicht hat, wird vom rechtskonservativen Journalisten Andreas Unterberger betrieben, der in einem Blogeintrag die Demonstrationen gegen die Ehe-Öffnung in Frankreich als "Höhepunkt des neuen bürgerlichen Erwachens" lobte. Der Text wurde so auch vom deutschen Hass-Blog "Politically Incorrect" verbreitet, dass sich zunehmend gegen Homosexuelle positioniert. (dk)













