Das Fußballteam von Brighton spielt zu Hause im American Express Community Stadium
In der schwul-lesbischen Hochburg Brighton beklagen sich Fans immer wieder über schwulenfeindliche Ausbrüche von gegnerischen Fans – zwei der Sprücheklopfer wurden nun am Wochenende verhaftet.
Die englische Polizei hat gegen zwei 19-jährige Fans des Fußballclubs Wolverhampton Wanderers eine Geldstrafe in nicht genannter Höhe wegen homophoben Verhaltens ausgesprochen. Wie die BBC berichtet, sollen die beiden am Samstag bei einem Auswärtsspiel in Brighton schwulenfeindliche Sprechchöre gestartet haben und seien deshalb kurzzeitig festgenommen worden. Das Team Brighton & Hove Albion gewann das Zweitligaspiel vor 30.000 Zuschauern mit 2:0.
Brighton-Fans beklagen bereits seit Jahren, dass sie von gegnerischen Fans homophob beschimpft werden. Hintergrund: Der kosmopolitischen südenglischen Küstenstadt wird von den Medien oft der Titel "Gay-Hauptstadt" verliehen, weil sie den höchsten Anteil an Homosexuellen in ganz Großbritannien haben soll.
Homophobe Sprüche in drei Viertel aller Spiele
Im vergangenen Monat hatten der Brighton-Fanclub und das Gay Football Supporters' Network Statistiken über die homophoben Ausbrüche veröffentlicht und an den englischen Fußballverband FA weitergeleitet. Demnach sollen Brighton-Fans in 72 Prozent der Spiele von gegnerischen Anhängern homophob beleidigt worden sein.
Besonders oft werden von gegnerischen Fans Sprüche wie "you are a town full of faggots" (ihr seid eine Stadt voller Schwuchteln), "we can see you holding hands" (wir können euch Händchenhalten sehen) oder "soft southern poofters" (weiche südenglische Schwuchteln) gesungen. Bei einem Auswärtsspiel in Burnley in der Grafschaft Lancashire waren die Sprechchöre so derb, dass das BBC-Radio seine Übertragung unterbrach und sich mehrfach für die Kraftausdrücke entschuldigen musste.
Die englische Football Association geht bereits seit Jahren gegen homophobe Übergriffe im Stadion vor. So hat die FA bereits 2005 entschieden, dass Schlachtenbummler einen Stadionverweis erhalten, wenn sie sich schwulenfeindlich äußern (queer.de berichtete). Zudem hat der Verband mehrfach Geldstrafen gegen Spieler ausgesprochen, die in der Öffentlichkeit mit homophoben Sprüchen aufgetreten sind.Der spanische Jugend-Nationalspieler Suso erhielt zuletzt eine Geldstrafe in Höhe von 12.000 Euro, weil er auf Twitter das Wort "schwul" als Beleidigung benutzt hatte (queer.de berichtete). (dk)