Kann man in der Berliner Motzstraße bald auf Maren Kroymann und Rosa von Praunheim trampeln? (Bild: Sebastian Werner / flickr / by 2.0)
Mit einer Gedenkmeile am Nollendorfplatz sollen Schwule und Lesben aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft geehrt werden, die sich herausragend für die LGBT-Community einsetzen.
Bekommt Hella von Sinnen den ersten Stern oder Volker Beck? Ein neuer Verein will im Szenekiez am Berliner Nollendorfplatz einen "Queer Walk of Fame" errichten.
"Mit dem Queer Walk of Fame Berlin sollen alle queere Menschen aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft geehrt werden, die sich besonders für die Akzeptanz, Rechte und Lebensumstände der Community einsetzen", erklärte der Vorsitzende Nelles Rupert. Die Gedenkmeile soll ein "Zeichen setzen für Toleranz, Freiheit und sexuelle Vielfalt sowie gegen Diskriminierung und Gewalt", sagte der Biologe, der selbst im Bezirk Tempelhof-Schöneberg wohnt
Ob der am 1. Mai in der Gaststätte "Gnadenbrot" gegründete Verein auch Terrazzo-Sterne wie beim Vorbild in Hollywood nutzen möchte, stehe noch nicht fest. "Zu diesem Zweck soll ein Wettbewerb ausgelobt werden", erklärte Nelles.
Die SPD im Bezirksparlament verspricht Unterstützung
Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg signalisierte bereits Unterstützung für das Projekt. "Ich gratuliere dem Verein Queer Walk Of Fame Berlin zur Gründung und wünsche allen Beteiligten viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Ideen", erklärte der queerpolitische Sprecher Hermann Zeller. "Es liegt mir sehr am Herzen, dass den Menschen, die sich trotz aller Widerstände und Demütigungen für die Bürgerrechte von Lesben, Schwulen und Transgendern stark gemacht haben, endlich angemessen gewürdigt werden."
Der Original-"Walk of Fame" in Los Angeles erstreckt sich über 18 Häuserblöcke zu beiden Seiten des Hollywood Boulevard und ehrt bereits fast 2.500 Prominente, die eine wichtige Rolle vor allem in der US-Unterhaltungsindustrie spielten oder noch spielen. Vor zwei Jahren wurde auf dem Bürgersteig vor dem legendären Gay-Club "The Abbey" in West Hollywood auch ein "Gay Walk of Fame" eingeweiht: Christina Aguilera hinterließ dort als erste ihre Hand- und Fußabdrücke im Zement (queer.de berichtete).
Am Potsdamer Platz in Berlin wurde im Februar 2010 bereits der "Boulevard der Stars" ins Leben gerufen. Dort erhielt Marlene Dietrich den ersten Stern. (cw)
Gute Idee!
Problem dabei nur, Westerwelle würde als erster schwuler Aussenminister Deutschlands bestimmt auch sein Sternchen bekommen. Hat er das verdient? Nö!
Anders Volker Beck, der hats zwar verdient. Nur würde ich daneben regelmässig eine Mahnwache für die Rechte der Kinder auf körperliche Unversehrtheit abhalten.
Die Diskussionen werden zweifellos endlos sein, schaden tun sie nicht.