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Staatlich organisiert

Demo gegen Homophobie auf Kuba

  • 13. Mai 2013 16 2 Min.

Seit mehreren Jahren gehen Homo-Aktivisten mit Unterstützung des Staates in Havanna auf die Straße

Kuba erlaubt als einer der wenigen autoritär regierten Staaten Demonstrationen für die Gleichbehandlung von Homosexuellen: Am Wochenende gingen mehrere hundert Aktivisten in der Hauptstadt Havanna auf die Straße.

Mariela Castro, die Tochter von Präsident Raul und Nichte des früheren Diktators Fidel Castro, führte am Samstag einen CSD in der Innenstadt von Havanna an. Die Veranstaltung wurde vom staatlichen Zentrum für Sexualaufklärung (CENESEX) organisiert, das von Mariela Castro geleitet wird. Sie setzt sich bereits seit Jahren für die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben ein. Dazu nimmt sie auch an vielen Homo-Konferenzen teil, zuletzt Anfang Mai im amerikanischen Philadelphia. Dafür wurde ihr von der US-Regierung eine Ausnahmegenehmigung zur Einreise erteilt.

Bei der Veranstaltung wurde die vollständige Gleichstellung von Homosexuellen gefordert. Viele der Teilnehmer waren wie bei westlichen CSDs leicht bekleidet und in bunten Outfits erschienen. Mariela Castro lief in der ersten Reihe mit und erklärte gegenüber internationalen Medien, sie erwarte, dass Kuba eines Tages die Ehe öffnen würde. Derzeit müsste man aber zunächst die homophoben Vorurteile der Macho-Kultur beseitigen. Bislang hat Kuba noch nicht einmal eingetragene Partnerschaften eingeführt. Allerdings berichten Homo-Aktivisten, dass sich die Feindseligkeiten in den letzten Jahren verringert hätten.

Youtube | Bericht der BBC über die Demo

Homophobie nein – Sozialismus ja


Präsidententochter Mariela Castro fordert die Gleichstellung von Schwulen und Lesben

Bei dieser Demonstration waren – wie bei anderen Veranstaltungen – keine regimekritischen Aussagen erwünscht. Statt dessen schwangen die Teilnehmer Regenbogen­fahnen und skandierten "Homophobie nein – Sozialismus ja". Die Parade gibt es bereits seit 2009 (queer.de berichtete).

Homo­sexuelle wurden auf Kuba bereits vor der Machtübernahme der Kommunisten im Jahr 1959 verfolgt. Nach der Revolution sahen Fidel Castro und seine Anhänger Homosexualität zunächst als Nebenprodukt des Kapitalismus an und ließen Schwule in Internierungslager stecken, in denen viele zu Tode kamen. Homosexualität wurde 1979 offiziell legalisiert, allerdings wurden Schwule und Lesben weiter wegen "antisozialen Verhaltens" verfolgt.

In den letzten Jahren hat sich die Situation jedoch merklich verbessert. Allerdings gibt es immer wieder Berichte über Misshandlungen von sexuellen Minderheiten. Da es auf Kuba keine Pressefreiheit gibt, können solche Übergriffe nicht unabhängig bestätigt werden.

Fidel Castro, der während seiner Amtszeit nie eine Homo-Parade duldete, hat sich 2010 für die Verfolgung von Homo­sexuellen entschuldigt. Er bezeichnete das brutale Vorgehen gegen sexuelle Minderheiten als "spontane Reaktion der Revolutionäre, die auf den Traditionen der Nation beruht" (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 mehr newsAnonym
#2 Auto rita erAnonym
#3 seb1983
  • 13.05.2013, 20:15h
  • Das nennt man dann wohl "pink-washing" oder so ähnlich...
    Papi ist dafür, Castro war dafür, aber statt einfach etwas zu ändern lässt man, staatlich organisiert und kontrolliert natürlich, "demonstrieren" ?

    Schöne Bilder für die westliche Presse produzieren konnte man ja schon immer...
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