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  • 16. Mai 2013 7 4 Min.

Behind the Candelabra: Michael Douglas spielt Liberace, Matt Damon seinen Freund Scott Thorson (Bild: cannes-festival.fr)

Das glamouröseste Filmfestival Europas begann am Mittwoch im französischen Badeort Cannes mit einem glamourösen Leonardo di Caprio. Was glitzert sonst noch?

Die vierte Neuverfilmung des Romans "The Great Gatsby" sorgte für einen knallend bunten Auftakt des französischen Filmfestivals, das alljährlich die großen Stars in die laue Frühsommerluft ans Mittelmeer lockt. So war unter anderem Leonardo di Caprio, Hauptdarsteller im Gatsby-Film, nicht nur auf der Leinwand in 3D zu bewundern, er zeigte sich auch auf dem Roten Teppich.

Die Jury ist ebenfalls hochkarätig besetzt. Gemeinsam mit Jurypräsident Steven Spielberg werden unter anderem Regisseur Ang Lee ("Brokeback Mountain") oder Schauspielerin Nicole Kidman über die Vergabe der Goldenen Palmen, der Festivalpreise, entscheiden.

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Staraufgebot: François Ozon, Matt Damon, Michael Douglas


"Jeune & Jolie", eine 17-jährige entdeckt die Freuden der Lust

Ob mit oder ohne Trophäe: Die Regisseure und Produzenten, deren Filme in Cannes gezeigt werden, können sich größter Aufmerksamkeit und zumeist einem erfolgreichen Start in den Kinos gewiss sein. Zu denen mit dieser Gewissheit gehört auch der französische Regisseur François Ozon mit seinem 13. Spielfilm "Jeune & Jolie (Young & Beautiful)". Im Mittelpunkt steht ein 17-jähriges Mädchen, dessen sexuelles Erwachen und Erkunden Ozon während "vier Jahreszeiten und in vier Songs" erzählt. Oder der einzige deutsche Spielfilmbeitrag in diesem Jahr von Regisseurin Katrin Gebbe. "Tore tanzt" ist das Porträt eines jungen Christen, dessen Glaube und Friedfertigkeit auf eine harte Probe gestellt wird.

In die Abteilung Glamour gehört auf jeden Fall "Behind the Candelabra", das schwule Liebesdrama eines großen US-Entertainers, der sich zeit seines Lebens in einem noch größeren wie luxuriösen Wandschrank versteckt hielt. Liberace war so schwuppig in seinem Äußeren, so exaltiert in seinen Auftritten in Las Vegas, dass Siegfried & Roy vor Homoneid erblasst sein müssen. Dennoch ließ er fast nichts von seinem Privatleben verlauten, auf das nun das Biopic einen Blick wirft. Glücklicherweise hatte Liberaces langjähriger Lover Scott Thorson nach der Trennung abgerechnet und ein Buch veröffentlicht. "Behind the Candelabra", eine Produktion des TV-Senders HBO, besetzt mit den Stars Michael Douglas und Matt Damon, wird wohl das "schwule" Event in diesem Jahr in Cannes sein.

Digital restaurierte Hommage an Jean Cocteau


Jean Cocteau liebte das Opium und die Männer

Vermutlich wird dieser von den Hollywood-Studios als "zu schwul" etikettierte und damit abgelehnte Liberace-Streifen auch den queeren Filmpreis, die "Queer Palm" erhalten. 2010 erstmals als LGBT-Auszeichnung neben der offiziellen Preisverleihung ins Leben gerufen, scheint bei den Organisatoren in diesem Jahr die Luft raus zu sein. Spät erst gingen die Infos online. Der portugiesische Regisseur João Pedro Rodrigues wurde erst eine Woche vor Beginn des Festivals zum offiziellen Jurypräsidenten der Queer Palm ernannt. Einfallslos und auf die Schnelle wurde noch ein Plakat produziert, das eine Szene aus Rodrigues Film "O Fantasma" zeigt. Eine drei Jahre alte Produktion ohne Bezug zum aktuellen Festival. Auch die Auswahl der Filme, die für eine queere Palme in Betracht kämen, ist in diesem Jahr bescheiden.

Dem schwulen Maler, Poeten und Filmemacher Jean Cocteau widmet sich Cannes angesichts seines 50. Todestages. Sein Filmmärchen "La Belle et la Bête" (Die Schöne und das Biest) von 1946 wurde digital restauriert. Mit der Musikalverfilmung "Opium" zeichnet Regisseurin Arielle Dombasle das Leben des französischen Künstlers anhand seiner Tagebücher nach. Er war der Schönheit junger Männer (speziell seinem Lover Pierre Bergé) ebenso erlegen wie dem Rauch der Opiumpfeife.

Außerdem im Rennen: "La Vie D'adele Chapitre 1 & 2" (Blue Is The Warmest Colour). In der französisch-belgisch-spanischen Koproduktion erzählt Regisseur Abdellatif Kechiche die Geschichte der 15-jährigen Adele, die sich in ein Mädchen mit blauen Haaren verliebt. Außerhalb der Wettbewerbe noch erwähnenswert: Der Monumentalfilm "Kleopatra" mit Homoikone Elisabeth Taylor wird in einer komplett neu digitalisierten und restaurierten Fassung gezeigt. Und Hilde Knef begegnen wir in der ebenfalls restaurierten Fassung von "Fedora", eine der letzten Billy Wilder-Komödien aus dem Jahr 1978. Im Rahmenprogramm können Fans des Schauspielers Jean-Marc Barr noch einmal in Luc Bessons Drama "Le Grand Bleau (The Big Blue)" von 1988 abtauchen. Barr war der absolute Schwarm der Schwulen in den Achtzigern.

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#1 MittelpunktAnonym
  • 16.05.2013, 13:02h
  • "Im Mittelpunkt steht ein 17-jähriges Mädchen, dessen sexuelles Erwachen und Erkunden..."

    Steht denn irgendwo etwas anderes im Mittelpunkt? Die begeisterten Reaktionen des Mainstreams auf einen Film, in dem es um einen 17-jährigen Schwulen, dessen sexuelles Erwachen und Erkunden, womöglich auch noch mit einem etwas älteren Mann, geht, kann sich jedeR selbst ausmalen.
  • Direktlink »
#2 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 16.05.2013, 13:34h
  • Cannes: sehen und gesehen werden!
  • Direktlink »
#3 GerhardAnonym

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