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Welle der Gewalt
Homophober Mord erschüttert New York
- 21. Mai 2013 2 Min.

Mark Carson wurde am Samstagmorgen aus Homo-Hass erschossen. (Bild: FB)
Aus Hass auf Homosexuelle hat ein 33-Jähriger auf offener Straße einen Schwulen durch Kopfschuss getötet. Tausende forderten daraufhin bei einer Protestaktion Konsequenzen.
Der 33-jährige Elliot M. hat am Samstagmorgen im New Yorker Homo-Viertel Greenwich Village den 32-jährigen Schwulen Mark Carson nach Polizeiangaben erst homophob beschimpft und dann erschossen. Carson war gerade mit einem Freund unterwegs, als er vom Tatverdächtigen angesprochen wurde. Er habe die beiden Männer wegen ihrer Kleidung als "Schwuchteln" beschimpft und dann aus nächster Nähe Carson den Schuss in den Kopf abgegeben. Danach sei der 32-Jährige weggerannt. Wenige hundert Meter vom Tatort wurde er schließlich festgenommen. Die Tat ereignete sich unweit der historischen Szenebar Stonewall Inn.
"Wir sind sicher, dass das Opfer aus einem einzigen Grund getötet wurde: Weil der Mann schwul war", erklärte New Yorks Polizeichef Ray Kelly. Er betonte, dass der Mann den mutmaßlichen Täter nicht provoziert habe. Am Sonntag hat die Staatsanwaltschaft den 33-Jährigen wegen Mordes aus Hass angeklagt. Im Falle einer Verurteilung droht dem Täter eine lebenslange Haft ohne Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung.
In den letzten Wochen hat es bereits mehrfach homophobe Übergriffe auf schwule Männer in New York City gegeben. Erst vor einer Woche wurde der Pornostar Edin Sol von Homo-Hassern zusammengeschlagen (queer.de berichtete).
Tausende protestieren gegen homophobe Gewalt
Nach dem Mord sind am Montag tausende Menschen gegen Schwulenfeindlichkeit auf die Straße gegangen. Sie setzten sich mit Parolen wie "Hass nein – Waffenkontrollgesetze ja" auch für eine Reglementierung des Waffenbesitzes ein. Diese war aber erst vor wenigen Wochen im US-Kongress gescheitert.
Zu der Protestaktion hatten mehr als zwei Dutzend Homo-Gruppen aufgerufen. Auch die lesbische Präsidentin des Stadtrates, Christine Quinn, nahm an der Demonstration teil. "Die Gewalt in New York hat ein Ausmaß erreicht, das ich vor kurzem für nicht mehr möglich gehalten habe", erklärte die 46-Jährige. "Wir werden nicht in die Zeit zurückkehren, als schwule Gäste von Bars zu U-Bahnen begleitet werden mussten, damit ihnen nichts passiert." Die Demokratin will im nächsten Jahr Bürgermeisterin der Metropole werden, da Amtsinhaber Michael Bloomberg nicht mehr antritt. Laut Meinungsumfragen ist Quinn die populärste Kandidatin.
Der Schulbezirk New York hat als Reaktion auf den Mord angekündigt, dass bis zum Ende des Schuljahres alle öffentlichen Schulen eine Informationsveranstaltung zu Hassverbrechen austragen müssen. Außerdem will die Polizei häufiger in Schwulenvierteln der Stadt patrouillieren. (dk)















Das ist in New York nicht anders als in der Berliner Motzstraße, wo viele dort wohnende Heteros alles andere als "gayfriendly" sind.