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Täter beobachteten Umarmung
Berlin: Frauen mit Fäusten geschlagen – homophober Hintergrund vermutet
- 16. Juni 2013 1 Min.

Der jüngste Fall vermutlich homophober Gewalt in Berlin richtete sich gegen vermeintliche Lesben. Die vier Frauen wurden nach Polizeiangaben in der Nacht zum Samstag an der Charlottenbrücke überfallen, nachdem zwei von ihnen bei einer Umarmung beobachtet worden seien.
Die Opfer, 23 bis 34 Jahre alt, hatten ihren Angaben nach dort gefeiert, als gegen 0.30 Uhr ein unbekannter junger Mann an eine der Frauen herantrat und nach Feuer fragte. Als sie dem Wunsch nachkam, schlug er ihr unerwartet mit der Faust ins Gesicht. Die anderen drei Frauen eilten ihr zur Hilfe, worauf noch zwei weitere junge Männer auftauchten und auf die Frauen einschlugen. Einer ist dabei einem der Opfer in den Rücken gesprungen. Als sie merkten, dass eine die Polizei anrief, flüchteten die drei auf etwa 19 Jahre alt geschätzten Täter lachend in Richtung Lindenufer. Eine Absuche der Gegend blieb erfolglos.
Die Frauen wurden von der Feuerwehr ambulant versorgt, einen Transport in eine Klinik lehnten sie ab. Aufgrund der bisher bekannten Umstände wird wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung aus homophoben Motiven ermittelt. (cw)














Anbei mal die komplette Meldung der Berliner Polizei:
"Ziel einer Prügelattacke waren vier Frauen in der vergangenen Nacht an der Charlottenbrücke. Die Opfer, 23 bis 34 Jahre alt, hatten ihren Angaben nach dort gefeiert, als gegen 0.30 Uhr ein unbekannter junger Mann an eine der Frauen herantrat und nach Feuer fragte. Als sie dem Wunsch nachkam, schlug er ihr unerwartet mit der Faust ins Gesicht. Die anderen drei Frauen eilten ihr zur Hilfe, worauf noch zwei weitere junge Männer auftauchten und auf die Frauen einschlugen. Einer ist dabei einem der Opfer in den Rücken gesprungen. Als sie merkten, dass eine die Polizei anrief, flüchteten die drei auf etwa 19 Jahre alt geschätzten Täter lachend in Richtung Lindenufer. Eine Absuche der Gegend blieb erfolglos.Die Frauen wurden von der Feuerwehr ambulant versorgt, einen Transport in eine Klinik lehnten sie ab. Aufgrund der bisher bekannten Umstände wird wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung aus homophoben Motiven ermittelt."
Link:
www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/38613
0/index.html
Der Tagesspiegel fügt derselben Meldung das Wörtchen "Südländer" hinzu:
"Einer ist dabei einem der Opfer in den Rücken gesprungen. Als sie merkten, dass eine die Polizei anrief, flüchteten die drei Heranwachsenden lachend in Richtung Lindenufer, sie wurden als Südländer beschrieben. Die Polizei wertet die Tat als homophob motivierte Körperverletzung, da vorher einer der Täter beobachtet haben soll, dass zwei der Frauen sich umarmt hatten."
Link:
www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/verdacht
-auf-homophobie-jugendliche-attackierten-vier-feie
rnde-frauen/8356434.html
Einen Tag später vermeldet die Berliner Fremdenfeindliche Vorfälle:
"Pankow
Zu zwei fremdenfeindlichen Vorfällen kam es in der vergangenen Nacht in Prenzlauer Berg.# 1525Gegen 22.15 Uhr blockierte ein Taxifahrer den Wagen eines 39-Jährigen, der gerade in der Schivelbeiner Straße wendete. Der unbekannte Droschkenkutscher stieg dann aus und beleidigte den Mann fremdenfeindlich. Danach setzte er seine Fahrt in Richtung Behmstraße fort. Die Polizei ermittelt nun wegen Nötigung im Straßenverkehr und Beleidigung.# 1526Ein 30-Jähriger war gegen 23.15 Uhr in der Naugarder Straße unterwegs, als ihm ein Unbekannter plötzlich von hinten in den Rücken sprang. Anschließend schlug der Angreifer seinem Opfer die Brille aus dem Gesicht und ging ihn verbal mit fremdenfeindlichen Worten an. Danach entkam der Mann in unbekannte Richtung. Der Attackierte zog sich eine leichte Verletzung am Auge zu und wollte sich selbst in ärztliche Behandlung begeben. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung übernommen."
Link:
www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/38613
8/index.html
Samstag wurde auch mein schwuler spanisch sprechender Freund von einem "weißen, deutschen" Mann aggressiv verbal in einem Supermarkt in Neukölln angegangen... Der vermutlich heterosexuelle, so beschrieb mein Freund, wollte der blonden hübschen Kassiererin imponieren. Der "Täter" hielt Y. für einen heterosexuellen "Konkurrenten". Er baute sich vor ihm auf: "Was guckt du so doof, gibt's was?" den Rest konnte Y. nicht verstehen. Y., doch die Situation schien brenzlig.
Ob nun homophob oder fremdenfeindlich motiviert, Gewalt muss geächtet werden. Ob das jedoch angesichts staatlich und familiär vorgelebter Gewalt machbar ist, bleibt die Frage, und ist eine große Aufgabe in unserer Gesellschaft. Mit physischer oder verbaler Gewalt zu reagieren, wird nichts bringen. Vielleicht bin ich ein Hippie, aber ich vermute, dass selbst härtete Strafen oder gar der Ruf danach, ganze Bevölkerungsgruppen als gewaltbereit zu stigmatisieren, nichts bringt. Ich denke mal, der Wille nach Frieden ist die Lösung. Aber der muss auch gesamtgesellschaftlich gewollt sein. Knäste, Militär und staatliche Repressionen gegen arme Menschen und der parallel laufende Abbau von Antigewalt- und Akzeptanz-Projekten in Länder und Kommunen sind kontraproduktiv.