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Gegen "Moden des Augenblicks"

Papst verlangt Rücknahme der Ehe-Öffnung

  • 16. Juni 2013 101 2 Min.

Nichts Neues aus dem Vatikan: Papst Franziskus setzt den kompromisslosen Anti-Homo-Kurs seines Vorgängers Benedikt XVI. fort

Beii einem Treffen mit französischen Politikern erklärte Franziskus, dass man beschlossene Gesetze auch wieder "außer Kraft setzen" könne.

Die ersten gleichgeschlechtlichen Hochzeiten in Frankreich sind bereits geschlossen, doch die katholische Kirche will ihren Widerstand einfach nicht aufgeben. Gesetzestexte sollten "nicht nur Moden und Ideen des Augenblicks" widerspiegeln, erklärte Papst Franziskus am Samstag bei einem Treffen mit französischen Abgeordneten und Senatoren im Vatikan. Damit setzt er die kompromisslose Anti-Homo-Politik seines Vorgängers Benedikt XVI. fort.

Explizit wies das 76 Jahre alte Kirchenoberhaupt darauf hin, dass das Parlament beschlossene Gesetze auch wieder "außer Kraft setzen" könne. Auch auf diese Weise könne der Gesetzgebung "die nötige Qualität, die den Menschen erhebt und adelt", gegeben werden. Die katholische Kirche sei gern bereit, "ihren spezifischen Beitrag zu grundlegenden Fragen zu leisten, die ein vollständigeres Bild des Menschen und seiner Bestimmung ermöglichen". Papst Franziskus bezog sich in seiner Rede neben der Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben und das damit verbundene Recht zur Adoption von Kindern auch auf Abtreibung und Sterbehilfe.

Papst beklagt "Feindschaft" gegenüber der Religion

Bei der Debatte um die Ehe-Öffnung sieht Franziskus die Kirche als Opfer. Das Prinzip der Laizität des französischen Staates dürfe "keine Feindschaft der Religion gegenüber bedeuten, und auch nicht ihren Ausschluss vom sozialen Leben und den dort geführten Debatten", erklärte er. Mit Blick auf die Massenkundgebungen von "Manif pour tous", ohne diese namentlich zu nennen, zeigte sich das Kirchenoberhaupt erfreut "über die Tatsache, dass die französische Gesellschaft ein gewisses Bild vom Menschen und seiner Würde wiederentdeckt", das "von der Kirche und anderen" vertreten werde.

In Frankreich dürfen Schwule und Lesben seit dem 18. Mai dieses Jahres heiraten (queer.de berichtete). Die regierenden Sozialisten hatten zuvor gegen den Widerstand der konservativen Opposition und der katholischen Kirche die Öffnung der Ehe durchgesetzt. Dabei kam es wiederholt zu teilweise gewalttätigen Protestaktionen von Homo-Gegnern. Frankreich ist das 14. Land weltweit, das Schwulen und Lesben im Eherecht gleichgestellt hat.

Erst vor wenigen Tagen hatte Papst Franziskus offen über eine "Homo-Lobby" in den Leitungs- und Verwaltungsorganen des Vatikans gesprochen – und mutmaßlichen Schwulen Konsequenzen angedroht (queer.de berichtete). (cw)

-w-

#1 lucdf
  • 16.06.2013, 13:35hköln
  • Die französische Republik braucht dem Papst keine Rechenschaften abzulegen.
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#2 StephaneAnonym
  • 16.06.2013, 13:41h
  • Égalité, Liberté et Fraternité!
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#3 finkAnonym
  • 16.06.2013, 13:50h
  • "...dass die französische Gesellschaft ein gewisses Bild vom Menschen und seiner Würde wiederentdeckt"

    schwule und lesben, die es akzeptieren, dass man ihnen ein ganzes leben ohne erfüllte liebe zumutet, transsexuelle, die sich ihr ganzes leben lang in eine falsche, sie quälende geschlechtsrolle hineinducken, paare, die eine kaputte ehe stoisch weiterführen und einander das leben zur hölle machen, überhaupt menschen, die sich ohne jeden rationalen grund treudoof in ein unglückliches leben zwingen lassen - das ist die katholische vorstellung von "würde".

    es tut jeder gesellschaft gut, sich von menschen, deren wertvorstellungen dermaßen pervertiert sind, nicht in die politik hineinreden zu lassen.
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