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- 25. Juni 2013 2 Min.

Während in anderen Kontinenten Fortschritte bei Homo-Rechten zu verzeichnen sind, tritt Afrika auf der Stelle (Bild: Amnesty International)
In einem neuen Bericht zur Lage von Schwulen und Lesben in Schwarzafrika beklagt die Menschenrechtsorganisation, dass sexuelle Minderheiten immer drakonischer verfolgt werden.
Amnesty International hat am Dienstag seinen englischsprachigen Bericht "Making Love a Crime" (PDF) vorgestellt. Darin kritisiert die Menschenrechtsorganisation auf über 120 Seiten die zunehmende Kriminalisierung von gleichgeschlechtlicher Liebe, die ein "erschreckendes Ausmaß" erreicht habe.
"Diese oft tödlichen Angriffe auf LGBT-Afrikaner müssen beendet werden", forderte Amnesty-Sprecherin Widney Brown. "In vielen Fällen werden diese Angriffe auf Einzelpersonen oder Gruppen von Spitzenpolitikern oder religiösen Anführern angeheizt, die ihre Ämter eigentlich dazu nutzen sollten, Diskriminierung zu bekämpfen". Die Existenz der homophoben Gesetze verhinderte auch die Anerkennung von Homosexuellen in der Gesellschaft, weil Schwule und Lesben als Kriminelle abgestempelt werden würden.
Mehr Verfolgung
In den letzten fünf Jahren hätten mit Südsudan und Burundi zwei weitere Länder Homosexualität illegal gemacht. Damit bestrafen jetzt 38 Länder in Subsahara-Afrika die gleichgeschlechtliche Liebe.
Selbst im liberalen Südafrika, das als einziges Land die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet hat, gebe es eine erschreckende Zahl von Vergewaltigungen und Morden an Lesben und Schwulen. So seien zwischen Juni und November 2012 sieben Morde begangen worden, in denen als einziges Motiv Homophobie festgestellt wurde. Die Dunkelziffer liege aber noch weit höher.
Im Bericht werden die Verfolgerstaaten davor gewarnt, bei Menschenrechten auf internationaler Ebene den Anschluss zu verlieren: "Afrikanische Länder isolieren sich in zunehmendem Maße auf dem internationalen Parkett, wenn sie nicht damit anfangen, ihren Verpflichtungen bei der Frage der Menschenrechte nachzukommen". Die Staaten seien verpflichtet, alle Menschen vor Diskriminierung zu schützen, unabhängig von deren sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität.
Amnesty beklagte auch, dass diese Homophobie von amerikanischen Kirchen und teilweise sogar von US-Regierungsprogrammen angeheizt werde. Als Beispiel nennt der Bericht den ugandischen Pfarrer Martin Ssempa, der die Todesstrafe für Schwule fordert, aber durch ein Programm des früheren US-Präsidenten George W. Bush zur Bekämpfung von HIV/Aids Unterstützung erhielt. (dk)














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