US-Präsident Barack Obama bei der Pressekonferenz in Dakar
Nicht nur in seiner Heimat, auch bei einem Afrika-Besuch mahnt der US-Präsident die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben an – seine Botschaft stößt allerdings auf taube Ohren.
Barack Obama hat am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der senegalesischen Hauptstadt Dakar erklärt, dass Homosexuelle nirgendwo diskriminiert werden dürften. Das berichtet die BBC. Zwar sollten man lokale Traditionen und Religionen beachten, aber, so fügte er an: "Alle Menschen sollten gleich behandelt werden". Er lobte auch die Entscheidung des amerikanischen Verfassungsgerichtshofes, das homophobe "Gesetz zur Verteidigung der Ehe" teilweise für verfassungswidrig zu erklären (queer.de berichtete). Das sei "ein Sieg für die amerikanische Demokratie" gewesen.
Obama war bereits am Mittwoch im Senegal eingetroffen. Er reiste mit seiner Frau Michelle und seinen beiden Töchtern an. Der Präsident will anschließend Südafrika und Tansania besuchen.
Fünf Jahre Haft auf Homosexualität
Der senegalische Präsident Macky Sall lehnt die Legalisierung von Homosexualität ab (Bild: Wiki Commons / Rignese / CC-BY-SA-3.0,2.5,2.0,1.0GFDL)
Bei seinem Gastgeber kam die Aufforderung nicht gut an: Der senegalesische Präsident Macky Sall, der ebenfalls bei der Pressekonferenz anwesend war, erklärte sogleich, dass sein Land "nicht bereit" sei, Homosexualität zu entkriminalisieren. Derzeit drohen Menschen, die wegen gleichgeschlechtlichem Sex verurteilt werden, bis zu fünf Jahre Haft.
Sall behauptete, dass sein Land "sehr tolerant" sei. Außerdem bedeute die ablehnende Haltung zu einer Entkriminalisierung nicht, "dass wir homophob sind", so der Präsident weiter. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2007 glauben 97 Prozent der Senegalesen, dass die Gesellschaft Homosexualität nicht akzeptieren dürfe.
Erst am Dienstag hatte Amnesty International einen Bericht vorgestellt, in dem die Menschenrechtsorganisation beklagt, dass Schwule und Lesben in Subsahara-Afrika immer rücksichtsloser verfolgt werden würden (queer.de berichtete). In dem Bericht wird auch der Senegal als Verfolgerstaat erwähnt.
Das westafrikanische Senegal ist ein mehrheitlich muslimisches Land mit 13 Millionen Einwohnern. Der Staat hat in der Vergangenheit immer wieder Menschen wegen gleichgeschlechtlichen Beziehungen verurteilt. Zudem sollen mehrfach auf Friedhöfen die Leichen von mutmaßlichen Homosexuellen ausgegraben und öffentlich lächerlich gemacht worden sein (queer.de berichtete). (dk)
Aber natürlich nicht! Genauso wie Befürworter der Sklaverei auch nicht rassistisch waren, dafür aber auch sehr tolerant...
Genau wie die alten Kolonialherren, die waren alles andere als rassistisch...
Vielleicht braucht der Herr mal eine Lektion in Geschichte über die Unterdrückung von Minderheiten.