Unisex-Toiletten gibt es bislang kaum. Dadurch werden Transsexuelle in den USA oft als Sexualverbrecher diffamiert, wenn sie das WC ihres gefühlten Geschlechts aufsuchen (Bild: Matthew Rutledge / flickr / by 2.0)
An Schulen in Kalifornien dürfen sich Transsexuelle künftig bei geschlechtsgetrennten Einrichtungen aussuchen, welche sie bevorzugen.
Der kalifornische Senat hat am Mittwoch mit 21 zu neun Stimmen beschlossen, dass transsexuelle Schüler künftig bei Schultoiletten, Umkleidekabinen oder Sportteams freie Auswahl haben, ob sie zu den Männer- oder Fraueneinrichtungen gehen wollen. Im Mai hatte bereits das Repräsentantenhaus den in den USA bislang einmaligen Gesetzentwurf verabschiedet. Nun muss der demokratische Gouverneur Jerry Brown entscheiden, ob er das Gesetz unterzeichnet. Sein Büro hat bislang noch keinen Kommentar dazu abgegeben.
Zwar gibt es in Kalifornien bereits ein Diskriminierungsverbot aufgrund des Merkmales Geschlechtsidentität, allerdings beklagen Transsexuellenorganisationen, dass "viele Schulen und Hochschulen Transsexuellen Steine in den Weg legen, bis der Gesetzgeber genaue Anweisungen gibt."
Vor der Verabschiedung sagte der 16-jährige transsexuelle Schüler Ashton Lee vor einem Senatsausschuss aus. Er erklärte, dass seine Highschool ihm derzeit verwehrt, mit den anderen männlichen Schülern American Football zu spielen. "Ich will so behandelt werden wie die anderen Jungs, aber meine Schule zwingt mich, im Mädchensport mitzumachen. Ich werde gezwungen jemand zu sein, der ich nicht bin", sagte Lee.
Republikaner dagegen
Die meisten Republikaner haben gegen das Gesetz gestimmt. Sie erklärten, das Gesetze mache es Sexualverbrechern einfacher, in öffentlichen Toiletten an ihre Opfer zu kommen: "Es gibt jugendliche Sexualverbrecher. Ich garantiere Ihnen, dass sie die Möglichkeiten des Gesetzes voll ausnutzen werden", sagte der republikanische Senator Jim Nielsen nach Angaben des Fernsehsenders KCRA. Andere Republikaner erklärten, dass die Umsetzung des Gesetzes unmöglich sei.
In den USA gibt es immer wieder Streit um die Nutzung öffentlicher Toiletten durch Transsexuelle. So wurden beispielsweise in Florida Bürgerinitiativen gegen Trans-Toiletten gegründet (queer.de berichtete). Die erzkonservative Regierung von Arizona berät sogar über ein Gesetz, das Transsexuellen mit Haftstrafen droht, wenn sie die Toilette ihres gefühlten Geschlechts aufsuchen (queer.de berichtete). (dk)
"Andere Republikaner erklärten, dass die Umsetzung des Gesetzes unmöglich sei."
Es ist in den USA nicht möglich Toiletten mit abschließbaren Türen auszustatten?
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Hello, Mr. President, habe a nice day.
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