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  • 19. Juli 2013 64 2 Min.

Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen hält Homo-Ehen für "abartig" und unchristlich

Allein der Begriff Homo-Ehe "zerstört" die heterosexuelle Familie, glaubt der Fuldaer Bischof. Er warnt davor, dass das "Normale und Gesunde" in Deutschland ins Hintertreffen gerät.

Bischof Heinz Josef Algermissen hat in einer Kirchenzeitung erklärt, dass ein "ideologischer Kulturkampf" gegen die traditionelle Ehe im Gange sei. Dieser sei von Befürwortern der Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben begonnen worden. In dem auf kath.net vorab veröffentlichten Essay beklagt der 70-Jährige einen "stillen Agnostizismus und eine schleichende Gleichgültigkeit". Die Kirche müsse sich gegen den Zeitgeist wenden.

In dem Text kritisiert der Bischof die Politik scharf. So habe sie auch Artikel 6 des Grundgesetzes preisgegeben, in dem Ehe und Familie unter den "besonderen Schutz der staatlichen Ordnung" gestellt werden. "Dieser Grundsatz gilt […] nur noch theoretisch", beklagt der katholische Würdenträger. "Mit den Irrungen und Wirrungen über das Wesen der Ehe hat der Artikel 6 sein geistiges Fundament verloren, das den Vätern des Grundgesetzes noch plausibel war", so Algermissen. Daher sei es an der Kirche, "das überzeugend zurück zu gewinnen, was als Grundlage verloren gegangen ist".

Algermissen kritisiert homofreundliche CDU-Politiker

Der Bischof kritisierte, dass eine "pervertierte Sprachregelung" unter Journalisten zum Begriff "Hetero-Ehe" geführt habe – "um damit das zu bezeichnen, was vor einigen Jahren fraglos das Normale und Gesunde war". Sogar CDU-Politiker seien befallen vom "Etikettenschwindel der 'Homo-Ehe'".

Der Theologe warnt kryptisch: "Ist uns eigentlich nicht mehr bewusst, dass derartige Begriffe in kurzer Zeit Wahrheit verändern und stabile Haltungen zerstören? Über die Folgen werden wir uns noch wundern". Nur die heterosexuelle Ehe werde dem Menschen "am tiefsten gerecht", behauptet der Junggeselle weiter.

Algermissen ist seit 2001 Bischof von Fulda und hat sich wiederholt gegen die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben ausgesprochen. Bereits 2008 verwendete er dafür den Begriff "Kulturkampf" (queer.de berichtete). Ein Jahr später nannte er die Homo-Ehe "abartig" und erklärte, dass Homosexualität keine "normale Haltung des Menschen" sei (queer.de berichtete).

Der Begriff "Kulturkampf" wurde in den letzten Jahrzehnten von evangelikalen Kirchen in den USA geprägt, die damit insbesondere ihre Ablehnung von Homosexualität, aber auch von anderen "liberalen" Werten ausdrücken wollen. Entstanden ist das Wort "Kulturkampf" in diesem Zusammenhang aber Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland: Damals wollte Reichskanzler Otto von Bismarck den Einfluss der Kirche zurückdrängen, etwa indem der Staat die Aufsicht über die Schulen übernahm oder die Zivilehe einführte. Es kam zu einer Jahre andauernden erbitterten Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche. (dk)

-w-

#1 mezzoAnonym
#2 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 19.07.2013, 12:35h
  • Fulda - die hessische homophobe und katholische Trutzburg sondert wieder ewiggestrigen Müll ab!
  • Direktlink »
#3 goddamn liberalAnonym
  • 19.07.2013, 12:36h
  • Siehe: Carsten Frerk, Finanzen und Vermögen der Kirchen, Aschaffenburg 2002

    Der Mann, der da gegen unsere verfassungsmäßige Gleichstellung hetzt und uns in übler politischer Tradition als ungesund abstempelt, wird von UNS bezahlt.

    Und was tun unsere Politiker um uns zu verteidigen?
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