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  • 19. Juli 2013 92 2 Min.

Der 83-jährige Altkanzler hat für einen schwulen Freund die Rolle des Trauzeugen übernommen (Bild: kasonline / flickr / by 2.0)

Auf seine alten Tage hat Helmut Kohl offenbar noch einmal eine "geistig-moralische Wende" vollzogen: Der Altkanzler war Trauzeuge bei der Eintragung einer Lebenspartnerschaft in Bayern.

Bei der Hochzeit von Helmut Kohls Anwalt Stephan Holthoff-Pförtner mit seinem Partner Klaus Sälzer übernahm der sechste deutsche Bundeskanzler Anfang Juli am Tegernsee die Rolle des Trauzeugen. Das hat der 83-Jährige am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bestätigt. Er erklärte: "Ich habe es – gerade auch menschlich – für einen guten Freund sehr gern getan".

Zuvor hatte die "Bunte" bereits gemeldet, dass Helmut Kohl mit seiner Frau Maike Kohl-Richter neben Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) und Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) und dessen Lebenspartner Michael Mronz an der feierlichen Schließung der Lebenspartnerschaft teilgenommen habe. Allerdings war bislang unbekannt, dass er eine Rolle in der Zeremonie gespielt hat. Weil der Altkanzler im Rollstuhl sitzt, wurde die Verpartnerung nicht im Trauungszimmer im ersten Stock durchgeführt, sondern in einem Raum im Erdgeschoss.

Anwalt vertrat Kohl bei Spendenaffäre

Kohl kennt den Anwalt Holthoff-Pförtner bereits seit langem: So vertrat der Anwalt 1999 den abgewählten Kanzler in der CDU-Parteispendenaffäre. Die Staatsanwaltschaft Bonn eröffnete damals ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue gegen Kohl, das 2001 nach einer Zahlung in Höhe von 300.000 Mark eingestellt wurde.

Holthoff-Pförtner wurde auch durch andere Verfahren gegen Prominente bekannt: So verteidigte er 2005 den Fußballschiedsrichter Robert Hoyzer, der wegen Betruges im Rahmen des Wettskandals angeklagt wurde. Fünf Jahre später war Adolf Sauerland, damals CDU-Oberbürgermeister in Duisburg, sein Mandant. Sauerland musste sich nach dem Loveparade-Unglück verteidigen. Außerdem beriet Holthoff-Pförtner 2012 den ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus in der EnBW-Affäre. Mappus machte sich vor allem als Gegner von Homo-Rechten im Südwesten einen Namen (queer.de berichtete).

Helmut Kohl war von 1982 bis 1998 Bundeskanzler einer schwarz-gelben Regierungskoalition. Bei seinem Amtsantritt versprach er mit seinem Schlagwort von der "geistig-moralischen Wende" konservative Politik. Homo-Rechte waren nie eine Priorität der Regierung. In seine Amtszeit fiel aber die Streichung des Paragrafen 175, die wegen der Rechtsanpassung mit der ehemaligen DDR auf Initiative der FDP durchgesetzt wurde.

Der ehemaliger Hamburger Bürgermeister Ole von Beust behauptet, dass sich Kohl 1997 gegen seine Kandidatur in Hamburg ausgesprochen habe, offenbar wegen der sexuellen Orientierung des Norddeutschen (queer.de berichtete). Der Altkanzler hat dazu nie Stellung genommen. (dk)

#1 Lars3110
  • 19.07.2013, 16:27h
  • Ich fordere ein Verpartnerungsverbot für alle Menschen, die uns Steine in den Weg gelegt haben!!!!

    Ist doch seltsam, dass sich dieser Bonzenanwalt jetzt, nachdem die steuerliche Gleichstellung durch ist, sich verpartnert. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

    Jetzt ernten leider auch die Idioten die Früchte, die sie nie wollten und immer vergiftet haben.
    Sollen sie doch dran ersticken.
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#2 reiserobbyEhemaliges Profil
#3 goddamn liberalAnonym
  • 19.07.2013, 16:38h
  • Antwort auf #1 von Lars3110
  • "Jetzt ernten leider auch die Idioten die Früchte, die sie nie wollten und immer vergiftet haben."

    Stimmt natürlich.

    Bischof Algermissen wird sich trotzdem über den schwarzen Kohl noch schwärzer ärgern, als er ist.

    Und er ist nicht allein.

    Urgesteine werden weich.

    Und das ist wiederum gar nicht soooo schlecht.

    Und jetzt die tränenerstickte Rührung aus Bad Homburg!!!
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