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"Homo-Propaganda"
IOC gegen Diskriminierung in Sotschi
- 22. Juli 2013 2 Min.

Vom 7. bis 23. Februar wollen sich die Wintersportler im russischen Sotschi messen. Noch ist offen, ob es Repressionen gegen Schwule und Lesben geben wird
Während die russische Staatsmacht erstmals Ausländer wegen "Homo-Propaganda" verhaften lässt, verspricht das IOC, dass auch Schwule und Lesben bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi willkommen sind.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat erklärt, es werde darauf "hinarbeiten", dass die im Februar 2014 stattfindenden Winterspiele in Sotschi ohne Diskriminierung durchgeführt werden könnten. Gegenüber dem amerikanischen LGBT-Magazin "Windy City Times" erklärte die in Lausanne ansässige Organisation, "Sport sei ein "Menschenrecht", das "jedem offen stehen sollte, unabhängig von seiner Rasse, seinem Geschlecht oder seiner sexuellen Orientierung".
Die Erklärung vermeidet es, auf Details einzugehen. So heißt es, dass Zuschauer, Offizielle, Medien und Athleten "frei von Diskriminierung" bleiben sollten. "Wir würden uns nachdrücklich gegen jedes Vorgehen, das dieses Prinzip unterläuft, widersetzen", schreibt das IOC. Es sei außerdem noch nicht klar, wie das Gesetz gegen "Homo-Propaganda" umgesetzt werde und ob dies überhaupt Einfluss auf die Spiele habe.
Manche Athleten haben bereits Bedenken gegen die Olympiade in Russland geäußert. Der offen schwule neuseeländische Eisschnellläufer Blake Skjellerup hat vergangene Woche in einem Interview mit "Vocativ" angekündigt, er werde sich einen Regenbogen-Pin anstecken, wenn er für die Spiele nominiert werde. Vereinzelt haben Homo-Aktivisten auch den Boykott der Spiele gefordert, sollte Russland nicht die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben garantieren.
Das Gesetz gegen "Homo-Propaganda" ist Ende Juni von Präsident Wladimir Putin unterzeichnet worden (queer.de berichtete). "Werbung" für Homosexualität ist seither (im Beisein von Jugendlichen) in der Öffentlichkeit verboten.
Erstmals Ausländer verhaftet
Erstmals haben die russischen Behörden auch Ausländer wegen "Homo-Propaganda" verhaftet. Am Sonntag wurden in der nordrussischen Stadt Murmansk vier niederländische Homo-Aktivsten in Polizeigewahrsam genommen, meldet die russisch-deutsche Homo-Gruppe Quarteera. Die Filmemacher hatten am Seminar "Was ist Homosexualität?" teilgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, die Visa-Bedingungen gebrochen zu haben, nach denen sie nur zum "Kennenlernen der Kultur des Landes" eingereist seien.
Eine Strafe in Höhe von 3.000 Rubel (70 Euro) wegen Verstoßes gegen die Einreisebestimmungen wurde bereits verhängt, am Montag sollen sie wegen "Homo-Propaganda" vor Gericht erscheinen. (dk)















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