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  • 24. Juli 2013 25 2 Min.

Das kamerunische Rechtssystem sperrt jeden ein, bei dem Homosexualität vermutet wird (Bild: Mariya Umama / flickr / by 2.0)

Nur eine Woche nach dem brutalen Mord an einem Schwulenaktivisten sind in Kamerun wieder zwei schwule Männer wegen Homosexualität zu Gefängnisstrafen verurteilt worden.

Ein Gericht in der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé hat einen 19-Jährigen zu einer einjährigen Haftstrafe und einen 48-Jährigen zu zwei Jahren verurteilt. In beiden Fällen wurden die Urteile nicht zur Bewährung ausgesetzt. Ein weiterer Mann ist im Verfahren freigesprochen worden, berichteten lokale Medien.

Die Männer waren 2011 verhaftet worden. Die Militärpolizei hatte zunächst das Haus des 48-Jährigen durchsucht, weil ein Polizist den Mann als Homosexuellen verdächtigte. Sie fanden daraufhin Gleitcreme und Kondome und schlossen auf die Homosexualität des Mannes. Der 19-Jährige wurde später verhaftet, weil er den älteren im Gefängnis besucht hatte.

Der Verteidiger erklärte, er werde gegen das Urteil Berufung einlegen: "Die Entscheidung des Gerichts macht mich traurig und wütend", sagte Michel Togue. "Es gab keinen Beweis, um diese Männer wegen Homosexualität zu verurteilen."

Amnesty: Kamerun foltert und verfolgt Schwule und Lesben

Menschenrechtler beklagen auch, dass sich mindestens einer der Männer einer Anal-Untersuchung unterziehen musste. Diese Praxis wird vom Weltärzteverband seit Jahrzehnten als Folter bezeichnet und führte Anfang des Jahres zu scharfen Protesten von Amnesty International (queer.de berichtete). Die Menschenrechtsorganisation beklagt eine systematische Verfolgung von Homosexuellen in Kamerun. Das Strafrechtssystem werde als "Waffe gegen Schwule, Lesben und Transgender" missbraucht.

Erst vergangene Woche war bekannt geworden, dass der prominente Schwulenaktivist Eric Lembembe in seinem Haus ermordet worden ist (queer.de berichtete). Bereits zuvor hatten Homo-Aktivisten beklagt, dass die Atmosphäre im Land rauer werde und Schwule und Lesben immer offener verfolgt werden würden.

In der früheren französischen Kolonie Kamerun steht auf gleichgeschlechtlichen Sex fünf Jahre Haft. Allerdings sind bereits mehrfach Menschen ins Gefängnis gesteckt worden, bei denen aktive Homosexualität nur vermutet wird. So wurde vergangenes Jahr ein Mann zu einer Haftstrafe verurteilt, weil er einem anderen Mann per SMS seine Liebe gestanden hatte (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 timpa354Ehemaliges Profil
  • 24.07.2013, 17:26h
  • Ich stelle mir gerade vor wie jeder jeden bezichtigt, dann sitzt das ganze Land im Gefängnis. Wäre es schade drum?
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#2 Meet The PressAnonym
#3 vulkansturmAnonym
  • 24.07.2013, 17:59h
  • 70 % der Bevölkerung sind dort Christen, die grösste Gruppe darunter Katholiken. Da soll bitte niemand mehr etwas von der aufgeklärten christlichen Kultur daher faseln.
    Wenn der Besitz von Kondomen zu einer Verhaftung führen kann, muss man sich auch nicht wundern, wenn sich AIDS und andere Geschlechtskrankheiten ausbreiten. Absolut irre
    Aids-Präventionsstraegie.
    Ein Besuch im Gefängnis als Beweis der Homosexualität. Scheint eine regelrechte Hexenjagd zu sein, die dort betrieben wird.
    Entwicklungshilfe bitte nur noch an Projekte dort, die sich gegen Homophobie einsetzen.
    Und man sollte die katholische Kirche zwingen,
    Stellung zu beziehen. In Afrika zeigt sie so richtig ihr hässliches Gesicht.
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