Lesben und Schwule sollen weiterhin guten Gewissens "Stoli" kaufen können (Bild: FB)
Eine der international erfolgreichsten russischen Wodka-Produzenten der Welt solidarisiert sich mit der LGBT-Community gegen die eigene Regierung.
Auf seiner Facebook-Seite hat der Spirituosenhersteller Stolichnaya ("Stoli") das russische Gesetz gegen "Homo-Propaganda" kritisiert. Auf der Seite erklärt die Firma auf Englisch, dass sie "mit Stärke und Stolz auf der Seite der weltweiten LGBT-Community gegen die Haltung und die Taten der russischen Regierung" stehe.
In einem offenen Brief erklärte Val Mendelew, Chef des Mutterkonzerns SPI Group, das Unternehmen sei ein "leidenschaftlicher Unterstützer und Freund der LGBT-Community". Die Marke habe zudem eine Reihe internationaler Projekte von Schwulen und Lesben finanziell gefördert. So sei Stolichnaya etwa "offizieller Wodka" des CSDs in Miami gewesen. Außerdem wies er darauf hin, dass die Mutterfirma in Luxemburg angesiedelt sei und damit "im Herzen Westeuropas".
Boykottaufrufe von Homo-Aktivisten
In der britischen Fernsehserie "Absolutely Fabulous" trinkt Patsy auch mal gerne einen Kasten Stoli (Bild: BBC)
Die Charme-Offensive des Wodka-Herstellers ist eine Reaktion auf Forderungen von amerikanischen Homo-Aktivisten, russische Produkte wegen der homophoben Politik des Landes zu boykottieren. So setzt sich etwa der Gründer der "It gets better"-Kampagne, Dan Savage, für den Kaufboykott von russischem Wodka ein.
Auch die Gruppe "Queer Nation" unterstützt den Boykott von Stolichnaya. Dem offenen Brief des Firmenchefs misst die Gruppe keine Bedeutung zu: "Die SPI Group macht Geschäfte in Russland und zahlt Steuern an die russische Regierung. Dieses Geld finanziert die andauernden Übergriffe gegen Schwule und Lesben in Russland", so die Argumentation.
Russische LGBT-Aktivisten sehen den Aufruf dagegen kritisch. So erklärte Nikolai Aleksejew via Facebook, dass er den Boykott nicht nachvollziehen kann: "Das wird niemanden treffen außer ein paar Produzenten", die ohnehin keinen Einfluss auf die Regierung hätten. "Das ist eine symbolische Geste, die scheitern muss", so Aleksejew. Auch Regina Elsner von der russisch-deutschen Gruppe Quarteera lehnt die derzeit zahlreichen Boykott-Aufrufe im Internet ab, etwa gegen Reisen in das Land oder zu Ereignissen wie den Olympischen Winterspielen in Sotschi. "Boykotte nutzen den Menschen dort nicht", ist sie überzeugt.
Die mit russischen LGBT-Gruppen offenbar nicht abgesprochenen Boykottaufrufe gehen auch schon nach hinten los: Russische Medien berichten die "Stoli"-Geschichte so, dass eine in Amerika beliebte Wodkamarke Homosexuelle in Russland unterstütze. Ganz im Sinne der Regierung, die Homosexualität als etwas Westliches darstellt, das es, etwa mit dem Gesetz gegen "internationale Agenten", zu bekämpfen gelte. (dk)
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