
Desmond Tutu ist vielleicht die wichtigste Autorität gegen Homophobie in Afrika
Der 81-jährige Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu hat ein neues, bewundernswertes Statement gegen Homophobie abgegeben:
Ich würde mich weigern, einen homophoben Himmel zu betreten. Nein, ich würde sagen: "Sorry, ich gehe lieber in den anderen Ort". Ich würde keinen Gott anbeten, der homophob ist. Da sieht man, wie stark ich bei dem Thema fühle.
Der ehemalige Anglikaner-Bischof stellte mit diesen Worten am Freitag in Kapstadt eine neue weltweite Kampagne des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte vor. Mit dem Aufklärungsprogramm "Free and Equal" soll das Leben von LGBT vorgestellt und verbessert werden.
Tutu verglich den Kampf gegen Homophobie mit dem gegen ein Thema, das ihn weltweit bekannt gemacht hat:
Ich bin so leidenschaftlich für die Kampagne wie über die Frage der Apartheid. Für mich ist das auf dem gleichen Level. Können Sie sich vorstellen, nachdem ich gesagt habe, dass es ungerecht ist, Menschen zu verurteilen für etwas, für das sie nichts können, dass ich dann still bin, wenn Menschen verfolgt werden und Menschen getötet werden aufgrund ihrer sexuellen Orientierung? Ich denke, das ist zutiefst ungerecht wie Rassismus es immer war.
Die neue Kampagne richtet sich vor allem an Regierungen. Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind noch immer in gut einem Drittel der Länder der Welt illegal. Gerade auch in Afrika werden Schwule, Lesben und Transgender oft nicht als Menschen angesehen. Tutu sprach in diesem Zusammenhang von dem Begriff des "anderen Menschenschlags":
Sie sind nicht ein anderer Menschenschlag (…) Sie sind Menschen. Ich weiß nicht, warum wir darüber so überrascht sind. Sie haben Begabungen, sie können Richter werden. Sie können alle denkbaren wundervollen Dinge tun. Wir habe die Aufgabe, eine Gesellschaft zu bauen, die akzeptierend ist. Es ist keine freie Gesellschaft, solange nicht jede einzelne Person anerkannt und akzeptiert wird für das, was sie ist.
Erzbischof Tutu hatte sich schon mehrfach gegen Homophobie gewandt (queer.de berichtete) und auch die immer wieder zur Debatte stehende Todesstrafe in Uganda für Homosexuelle kritisiert (queer.de berichtete). Auch unterstützte er die Ehe-Öffnung für schwule und lesbische Paare in seinem Heimatland Südafrika.
THANK YOU, DESMOND TUTU!!!