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  • 29. Juli 2013 109 2 Min.

Papst Franziskus gibt sich offen, nennt allerdings wenig Details für den Umgang mit Homosexuellen.

Neue Töne aus dem Vatikan: Die "Tendenz zur Homosexualität" sei "kein Problem", so der Papst. Allerdings sei die "Homo-Lobby" sehr wohl problematisch.

Papst Franziskus hat bei seinem Rückflug vom Weltjugendtag in Brasilien nach Rom am Montag gegenüber Journalisten erstmals Stellung zu seiner Kritik an der "Homo-Lobby" genommen. Sinngemäß erklärte der 76-Jährige, er habe keine Probleme mit Homosexuellen."Man sagt, es gebe solche Personen", erklärte der Papst nach übereinstimmenden Agenturmeldungen. "Wenn jemand schwul ist und guten Glaubens den Herrn sucht – wer bin ich, über ihn zu urteilen?".

Die Tendenz zur Homosexualität selbst sei "kein Problem". In diesem Zusammenhang nannte Franziskus Schwule "unsere Brüder" und erklärte, dass Homosexuelle in die Gesellschaft integriert werden müssten.

Der Papst schränkte aber ein, dass man zwischen Homosexuellen und der "Homo-Lobby" unterscheiden müsse. Die innerkirchlichen Seilschaften von Schwulen seien problematisch, weil Priester damit erpresst werden könnten. Franziskus hat sich wiederholt für ein Verbot von homosexuellen Priestern ausgesprochen.

Papst verweist auf Katechismus

Außerdem erklärte Franziskus, dass der Katechismus die Diskriminierung von Homosexuellen verbieten würde und deren Integration fordere. Im Katechismus aus dem Jahr 1992 erklärte die Kirche, dass Homosexuellen "mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen" sei. Der Katechismus stellt auch fest, dass sich Schwule und Lesben versündigen, wenn sie nicht abstinent leben. Homosexuelle Handlungen seien "in keinem Fall zu billigen".

Volker Beck: "Hoffnung auf eine neue Haltung"

Der grüne Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck begrüßte die Äußerungen des Papstes. Sie machten "Hoffnung auf eine neue Haltung des Vatikan zu den Menschenrechten von Lesben und Schwulen". Allerdings ist er weiterhin kritisch: Die Sexuallehre der Kirche scheint seit dem 13. Jahrhundert ja in Granit gemeißelt und als Kardinal hatte der neue Papst in seiner Heimat Argentinien gegen die Bürgerrechte von Lesben und Schwulen gewettert. Das obskure Wettern des Papstes gegen eine sogenannte 'Schwulenlobby' gibt zudem Rätsel auf", so Beck.

Bei dem Gespräch im Flugzeug ging der Papst auch auf das Thema Frauenpriestertum ein. Hier lehnt Franziskus eine Gleichbehandlung weiterhin kategorisch ab: "Diese Tür ist geschlossen", sagte er. Allerdings könnten Frauen andere wichtige Aufgaben in der Kirchenverwaltung oder der Seelsorge übernehmen. (dk)

#1 timpa354Ehemaliges Profil
  • 29.07.2013, 17:38h
  • Nun, dann hoffe ich inständig, dass die unsägliche Hetzerei gegen Homosexuelle endlich aufhört!
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#2 Aus Bad HomburgAnonym
  • 29.07.2013, 17:42h
  • Endlich: es war aber schon längst die Zeit für diese wohlwollenden Worte. Immer homosexuelle Menschen nur kritisieren (ganz besonders die Homo-Ehe) und gleichzeitig nichts positives zu sagen bzw. vorzuschlagen, das war nicht konstruktiv und sah immer wieder sehr unprofessionell aus - und das im Vatikan, wo fast wie alle echte "Medienprofies" sind oder sein sollen.
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#3 GerdBerlinAnonym
  • 29.07.2013, 17:42h
  • Katholische Schwule, (von denen es sehr viele gibt!) können aufatmen: Endlich ist schwulenpolitisch die Phase Ratzinger vorbei! Ratzinger, der homophile Papst, der sich und andere Homosexuelle abgrundtief hasst, hatte die Recht von Schwule seit mehr als 30 Jahren mit Füßen getreten.
    Die jetzigen Aussagen des neuen Papstes Franziskus sind differenziert, wobei man natürlich berücksichtigen muss, dass es sich um eine Weltkirche handelt, die 1,3 Milliarden Mitglieder umfasst. Das, was er in diesem Interview gesagt ist, ist genau das richtige Signal, das so viele katholische Schwule von ihm erwartet hatten.
    Die Atheisten hier bei queer.de werden jetzt natürlich sofort wieder Maximalforderung stellen und fordern, dass er die Homo-Ehen segnet. Man sollte dabei aber berücksichtigen, dass die katholische Kirche weltweit in Konkurrenz mit dem Islam steht und eine vollständige Anerkennung der Homo-Ehe zur Zeit -weltweit- kirchenpolitisch für die katholische Kirche nicht möglich ist (im Gegensatz etwa zu den evangelischen Landeskirchen, die auf Deutschland beschränkt sind). Das Wichtigste ist jetzt geschehen: Ein positives Signal aus dem Munde des Papstes!
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