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Folter und Vergewaltigungen
Ecuador will gegen Homo-"Heiler" vorgehen
- 29. Juli 2013 2 Min.

Die Befürworter der Homo-"Heilung" wollen mit Folter Schwule und Lesben zu Heterosexuellen umerziehen
In Ecuador gibt es Berichte über Folter in Homoheiler-Kliniken – die Regierung will nun die "Rehabilitationszentren" schließen lassen.
Die ecuadorianische Gesundheitsministerin Carina Vance hat angekündigt, dass sie vermehrt gegen die 80 noch verbleibenden "Alkohol- und Drogen-Kliniken" vorgehen werde, in denen mehrheitlich auch Therapien zur "Heilung" von Homosexualität angeboten werden würden. Das erklärte sie am Freitag auf einer Pressekonferenz nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP. Die offen lesbische Politikerin sagte, dass seit März 2012 bereits 18 derartige Kliniken geschlossen worden seien, die meisten davon wegen Menschenrechtsverletzungen. Nun müsse der Staat so schnell wie möglich die restlichen Einrichtungen überprüfen.
Im vergangenen Jahr seien allein zwei Menschen nach "Heilungs-"Versuchen gestorben, die Dunkelziffer könnte allerdings noch höher liegen. Es gebe zudem viele Berichte über Folter, so Vance: "Wir wissen von körperlichen Übergriffen und der Nutzung von Eiswasser an Insassen", sagte die Ministerin. "Lesben haben berichtet, dass sie in sogenannten 'Sextherapien' von Männern vergewaltigt worden sind."
"Therapie" mit Elektroschocks und Lebensmittelvergiftung

Gesundheitsministerin Carina Vance
In der Pressekonferenz sagten auch Opfer der "Therapien" aus. So erklärte die 25-jährige Denisse Freire, dass ihre Eltern sie im Alter von 15 Jahren in ein "christliches Camp" gesteckt hätten. Dort war sie zwei Monate Elektroschocks ausgeliefert und erhielt fast nichts zu essen. Nach zwei Monaten konnte sie fliehen.
Eine andere lesbische Insassin, die im Alter von 22 Jahren von ihren Eltern zwangsweise in ein "Rehabilitationszentrum" eingewiesen worden war, berichtete von einem ähnlichen Martyrium: "Ich wurde gezwungen zu beten, sie gaben mir vorsätzlich Lebensmittelvergiftungen und zwangen mich, Toiletten mit der Hand zu waschen. Dabei erzählten sie mir stets, dass es falsch ist, lesbisch zu sein."
Ecuador geht bereits seit mehreren Jahren gegen Homoheiler-Kliniken vor, seit das 14 Millionen Einwohner zählende Land 2008 eine neue Verfassung beschlossen hatte, in der erstmals die Benachteiligung aufgrund der sexuellen Orientierung untersagt worden war (queer.de berichtete). Seither ist es dort nicht mehr erlaubt, Homosexualität als Krankheit zu behandeln. (dk)

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Solche Gehirnwäsche-Versuche müssen weltweit verboten werden!!