In Österreich sind die Behörden schneller als in Deutschland
Im Rahmen der Ermittlungen gegen kreuz.net und gloria.tv durchsuchte die österreichische Polizei die Wohnungen zweier katholischer Priester.
Neuer Erfolg in der Fahndung nach den Verantwortlichen der Hass-Webseiten kreuz.net und gloria.tv: In Wien und Oberösterreich wurden nach einem Bericht der "Kronenzeitung" vom Samstag die Wohnungen zweier katholischer Priester durchsucht, die im Verdacht stehen, rechtsradikale, juden- sowie homosexuellenfeindliche Beiträge veröffentlicht zu haben.
Eine offizielle Bestätigung der Behörden steht bislang aus. Nach Angaben der Tageszeitung "Der Standard" sollen allerdings die Staatsanwaltschaft Feldkirch sowie das Bundesamt für Verfassungsschutz bei den Hausdurchsuchungen, die bereits vor einigen Tagen stattfanden, involviert gewesen sein.
In der Wohnung des Wiener Geistlichen soll es sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen sein. Laut "Kronenzeitung" habe die Schwester des Priesters versucht, Daten auf dem Computer des Bruders zu löschen und die Beamten daran zu hindern, den PC mitzunehmen. Einen Polizisten habe sie dabei verletzt. Laut kath.net soll es sich bei der Wiener Wohnung um das "Büro von gloria.tv" gehandelt haben.
Umfangreiches Beweismaterial sichergestellt
Von 2004 bis 2012 hetzte kreuz.net gegen Lesben. Schwule und andere Minderheiten
Derzeit begutachtet die österreichische Staatspolizei die beschlagnahmten Computer sowie die sichergestellten Beweismittel. Die Namen der Verdächtigen wurden bislang nicht bekannt. Während die "Kronenzeitung" berichtet, dass die Priester aus ihren Kirchen abgezogen worden seien, bezweifelt "Der Standard", dass sie in einer österreichischen Diözese beschäftigt sind: "Ihr Aufenthaltsort war lange Zeit nicht bekannt, immer wieder dürften sie sich in der Schweiz und Liechtenstein befunden haben."
Die ersten Ermittlungen gegen die anonymen Betreiber von kreuz.net hatte die Staatsanwaltschaft Berlin eingeleitet, seitdem arbeiten die Behörden im deutschsprachigen Raum eng zusammen. Anlass waren herabwürdigende Artikel über den verstorbenen Komiker Dirk Bach. Weil die Seite über Server im Ausland betrieben wurde, war eine strafrechtliche Verfolgung schwierig. Der Berliner Bruno Gmünder Verlag rief deshalb die Kampagne "Stoppt kreuz.net" ins Leben und schrieb ein Kopfgeld in Höhe von 15.000 Euro für Informationen über die Hintermänner aus. Nach einer breiten Medienberichterstattung gab das Hass-Portal am 2. Dezember 2012 ohne Angaben von Gründen auf. Im Impressum bezeichnete sich die kreuz.net-Redaktion als "Initiative einer internationalen privaten Gruppe von Katholiken in Europa und Übersee, die hauptberuflich im kirchlichen Dienst tätig sind".
Noch online ist dagegen das Videoportal gloria.tv, das ebenfalls regelmäßig homophobe und antisemitische Beiträge veröffentlicht. Formal betrieben wird das katholisch-traditionalistische Internetfernsehen von einer Firma aus der moldawischen Stadt Bălți. Die katholische Kirche hat sich offiziell sowohl von kreuz.net als auch von gloria.tv distanziert. (cw)
Alles nur Spinner?
Alles nur rechter Rand?
Nö.
Eher neue Mitte.
Der massiv homophobe Ratzingerist Alexander Kissler, der sich bei Gloria.tv gerne tummelt, ist Kultur-Chef von 'Cicero', war früher bei 'Focus' und wird auch gerne von der Heinrich-Böll-Stiftung der Grünen eingeladen.