Estelle van der Rhone auf dem CSD in Berlin (hier mit CSD-Organisator Robert Kastl) (Bild: Norbert Blech)
Erneut ist es in Berlin zu einem offenbar homophob motivierten Übergriff gekommen: Estelle van der Rhone, die amtierende Miss CSD Berlin, ist am Samstag von Jugendlichen beschimpft und tätlich angegriffen worden.
Der Übergriff ereignete sich vor der Bar "Rauschgold" am Mehringdamm. Gegenüber der "Siegessäule" erklärte die Drag Queen, sie habe sich vor der Kneipe mit Freunden unterhalten, als sie von hinten angespuckt wurde. Darauf sei sie von zirka zehn Jugendlichen homophob beschimpft worden. "Ich habe ihnen gesagt, sie sollen uns in Ruhe lassen und weitergehen. Einer kam dann direkt auf mich zu und ich hab ihm meinen Drink ins Gesicht geschüttet", so van der Rhone. Danach habe sie einen "starken Faustschlag" am Oberkörper gespürt.
Anschließend sei die Atmosphäre eskaliert und sie sei mit einem Weizenbierglas und einer Bank beworfen worden, die aber von einem Gast abgefangen werden konnte. Ohne diese Hilfe "wäre ich jetzt platt", glaubt die Drag Queen. So kam sie mit einer Prellung an der Schulter davon. Sie hat sofort Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Es werden allerdings noch Zeugen gesucht.
In Berlin gibt es immer wieder Berichte über homophobe Übergriffe. Laut einer im Juni veröffentlichten Studie im Auftrag des Berliner Senats ist jeder zehnte schwule Mann mindestens einmal im Leben Opfer von Straftaten wie Erpressung und Gewalt geworden (queer.de berichtete). Diese gingen oft von Unbekannten im öffentlichen Raum aus.
Im vergangenen Jahr hat Berlin bereits eine Spezialabteilung zum Kampf gegen homophobe Straftaten gegründet (queer.de berichtete). Ansprechpartner der Berliner Polizei für gleichgeschlechtliche Lebensweisen sind Kriminaloberkommissar Harald Kröger und Kriminaloberkommissarin Maria Tischbier (Tel.: 030/4664-979444, mehr Infos hier).
Sie nehmen auch Zeugenaussagen zum Überfall auf Estelle van der Rhone entgegen. (cw)
Da steht die Gute also mit Freunden vor einer Kneipe, die vermutlich zur schwulen Szene gehört und von den zehn Angreifern konnte man nicht einen einzigen dingfest machen? Es werden sogar noch Zeugen gesucht?
Sagt mal Mädels, wenn ihr da so erschrocken und hilflos rumsteht und keiner von euch auf die Idee kommt, sich massiv gegen solche Übergriffe zu wehren. Sich noch nicht einmal eine Schwester findet, die einen der Angreifer überwältigt und so lange festhält, bis die Polizei vor Ort ist...
...wer soll euch denn dann helfen, wenn ihr das selbst nicht tut?
Es wird Zeit, sich aus der Opferrolle zu lösen!
Schlagt zu, wenn solche Spacken euch angreifen, ringt sie zu Boden und lasst sie nicht immer laufen!