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US-Sportler für Homo-Rechte
Homo-"Propaganda" bei Leichtathletik-WM
- 14. August 2013 2 Min.

Nick Symmonds widmet seine Silber-Medaille den schwulen und lesbischen Freunden zu Hause – werden ihm andere Sportler folgen?
Erstmals hat sich ein Sportler bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Moskau für Homo-Rechte ausgesprochen.
Endlich bricht einer das Schweigen: Am Dienstag hat US-Mittelstreckenläufer Nick Symmonds die Silbermedaille beim 800-Meter-Rennen gewonnen – und den Erfolg trotz des russischen Maulkorb-Gesetzes zu Homo-"Propaganda" seinen schwulen und lesbischen Freunden gewidmet. Im Stadion sagte er nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti:
Soweit ich das offen sagen kann, bin ich der Ansicht, dass alle Menschen Gleichberechtigung verdienen, wie auch immer Gott sie geschaffen hat. Egal ob du schwul, hetero, schwarz oder weiß bist, wir alle verdienen dieselben Rechte. Wenn es etwas gibt, das ich dazu beitragen kann, diese Message weiterzutragen, werde ich das tun.
RIA Novosti weist in dem Artikel natürlich darauf hin, dass derlei Aussagen in Russland erst für ein Publikum ab 18 Jahren geeignet sind.
Nun wird spannend, ob die russischen Behörden auf diesen Gesetzesverstoß reagieren. Immerhin können Ausländer bis zu 15 Tage eingesperrt oder ausgewiesen werden, wenn sie in der Öffentlichkeit etwas Nettes über Homosexuelle sagen. Dass Russland vor den Olympischen Spielen ein Exempel an dem Amerikaner statuieren will und damit einen internationalen PR-Alptraum vom Zaun bricht, ist aber wohl unwahrscheinlich.
Symmonds, der beim Rennen seine persönliche Bestleistung gelaufen ist, hatte bereits vor der WM angekündigt, das russische Gesetz missachten zu wollen. In seinem Blog schrieb er am 6. August:
Wenn ich im Rennen gegen eine russischen Athleten antreten muss, werde ich seine Hand schütteln, ihm für die Gastfreundschaft in seinem Land danken und dann – nachdem ich ihn im Rennen geschlagen habe – werde ich meinen Sieg meinen schwulen und lesbischen Freunden zu Hause widmen. Wenn ich zurückkehre, werde ich weiter für ihre Rechte kämpfen.
Symmonds war übrigens beim 800-Meter-Lauf schneller als alle Russen. Geschlagen wurde er nur vom Äthiopier Mohammed Aman. (dk)
Hier ist ein Video des knappen Rennens:














