Die SPD-Fraktion fordert eine umfassende Änderung der Bildungspläne (Bild: Wiki Commons / Jens Rötzsch / CC-BY-SA-3.0)
In allen Schulen des Landes soll über die Vielfalt sexueller Orientierungen aufgeklärt werden, fordert die SPD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg. "Gerade die Schule ist der Ort, an dem Aufklärung über andere Lebensformen und sexuelle Identitäten stattfinden kann und soll", heißt es in einem bisher unveröffentlichten Positionspapier. Es bestehe "dringender Handlungsbedarf".
Die Vorlage liefert nach einem Bericht der Tageszeitung "Mannheimer Morgen" konkrete Vorschläge zur Änderung der Bildungspläne: So dürften in der Sexualerziehung im Fach Biologie keine Unterschiede mehr gemacht werden zwischen Hetero-, Homo- und Bisexuellen. Im Gemeinschaftskundeunterricht ließen sich LGBT-Rechte beispielhaft bei den Grundrechten abhandeln. Aber auch in Textaufgaben des Mathe-Unterrichts sollte sich die Vielfalt der Lebensweisen widerspiegeln.
Für den Deutsch-Unterricht fordern die Sozialdemokraten Lese- und Sprachbücher, die eine freie Entfaltung der Persönlichkeit fördern. Als Beispiele nennt das Papier lesbische Autorinnen wie Patricia Highsmith oder Christa Reinig oder den schwulen Schriftsteller Joseph Winkler. Im Fach Geschichte sei die Verfolgung von Homosexuellen im Nationalsozialismus ebenso zu behandeln wie die antike Toleranz gegenüber gleichgeschlechtlichen Kontakten.
Darüber hinaus fordert die baden-württembergische SPD-Fraktion Änderungen in der Lehrerausbildung. Die Pädagogen müssten auf Diskussionen über die Diskriminierung und Ächtung von Homosexuellen vorbereitet sowie für die Ängste der betroffenen Jugendlichen sensibilisiert werden.
In Baden-Württemberg regiert seit 2011 eine grün-rote Koalition unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Es ist die erste Regierung im Südwesten seit 1953, die nicht von der CDU angeführt wird. Die Regierung hatte bereits im vergangenen Jahr einen "Aktionsplan für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt" angekündigt (queer.de berichtete). (cw)
Die Bundesländer Thüringen, Bayern, Sachsen und halt Baden-Württemberg haben die Gleichstellung im Landesrecht immer noch nicht umgesetzt.
Bevor das nicht endlich in Stuttgart im Landtag umgesetzt wird, sind Grüne und SPD in Baden-Württemberg nicht glaubwürdig !