Tash Vitali und Melissa Ray gehörten zu den ersten gleichgeschlechtlichen Paaren, die sich in Neuseeland das Ja-Wort gaben
Ab sofort wird geheiratet: Neuseeland ist weltweit das 15. Land, in dem Schwule und Lesben im Eherecht gleichberechtigt sind.
Seit Montag haben auch Lesben und Schwule in Neuseeland das Recht, ihre Partnerin oder ihren Partner zu heiraten. Nach Angaben des Innenministeriums sollen sich am ersten Tag 33 schwule oder lesbische Paar das Ja-Wort geben.
Das Parlament von Neuseeland hatte erst im Mai die Gleichstellung mit 77 zu 44 Stimmen beschlossen (queer.de berichtete). Für die Abstimmung war der Fraktionszwang aufgehoben worden, nachdem die regierenden Konservativen das Thema zur Gewissensfrage erklärt hatten. Die linke Opposition befürwortete fast einhellig die Ehe-Öffnung und wurde dabei von mehreren konservativen Abgeordneten unterstützt.
Die ersten Eheschließungen wurden im ganzen Land von Kamerateams begleitet. Am außergewöhnlichsten war die Hochzeit von Lynley Bendali und Ally Wanikau. Das Paar hatte einen Wettbewerb von Air New Zealand gewonnen und heiratete an Bord eines Flugzeuges auf dem Flug von Queenstown nach Auckland. Bei der Zeremonie waren nicht nur die drei Kinder des Paares anwesend, sondern auch der US-Schauspieler Jesse Tyler Ferguson ("Modern Family") und dessen Ehemann, den er erst vor zwei Monaten in New York geheiratet hatte (queer.de berichtete).
Tash Vitali und Melissa Ray heirateten am Montagmorgen als wahrscheinlich erstes Paar in einer Unitarierkirche in Auckland. Sie hatten die Feier beim Wettbewerb eines Radiosenders gewonnen. Vor 100 Gästen und vielen Fernsehkameras erklärte Pfarrer Matt Tittle, dass diese Eheschließung die neuseeländische Gesellschaft zum Besseren wandle: "Die Welt ist immer noch gefährlich oder sogar tödlich für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender. Wir danken Gott, dass es in Neuseeland besser geworden ist. Jede Liebe ist heilig."
Youtube | Bericht im neuseeländischen Fernsehen
Religiöse Rechte beklagt "Kulturvandalismus"
Gegner der Liberalisierung des Eherechts waren vor allem christlich-konservative Gruppen. So bezeichnete die homofeindliche Gruppe "Family First NZ" die Gleichstellung von Schwulen und Lesben als "Kulturvandalismus": "Trotz ihrer pompösen Ansichten hatten Politiker nie die Autorität, die Ehe neu zu definieren. Ihre Versuche verschleiern nur die Wirklichkeit. Sie haben arrogant Kulturvandalismus ohne Mandat betrieben", so Bob McCoskrie, der Chef der homofeindlichen "Protect Marriage"-Kampagne der Lobbygruppe. "Für Millionen Menschen weltweit ist die Ehe eine kulturell und historisch definierte Institution. Eingetragene Lebenspartnerschaften wurden immer als akzeptable Alternative bezeichnet, also brauchen wir keine Gesetzesänderung."
Neuseeland hatte 2005 eingetragene Partnerschaften eingeführt, die aber weniger Rechte enthielten als die Ehe. So waren Homo-Paare bis zuletzt beim Adoptionsrecht benachteiligt. Nach dem neuen Gesetzentwurf werden Homo- und Hetero-Paare ausnahmslos gleichgestellt. Laut Umfragen befürworten mehr als zwei Drittel der Neuseeländer die Gleichbehandlung.
Insgesamt haben nun 15 Länder die Ehe geöffnet. Neuseeland ist aber das erste Land in Ozeanien, das Homosexuelle im Eherecht gleichstellt. Damit sind jetzt gleichgeschlechtliche Eheschließungen auf allen Kontinenten außer in Asien möglich. (dk)
Heteroehen gibt es erst seit 500 Jahren. Früher gab es sie nicht so. Ureinwohner kennen sogar keine egal welche offizielle Hochzeiten, so dass es absolut gleich ist, wer wen heiratet natürlich voll Erwachsene nur. Australien soll sofort Homoehengesetz einführen. Kulturell ist doch NZ und Australien eben gleich. Wenn Australier die Ehe
in NZ haben wollen, bedeutet, dass australische Regierung gewechselt werden muss, so Rudd. Denn keiner
Australier würde weg vom Land gehen. Wenn ein Land nicht Gesetze gibt, so gehen die Leute weg. Hoffentlich kommt jetzt echte Regierung in Australien, die Menschenrechte haben und respektieren.