Das Jugendkulturfestival zieht alle zwei Jahre zehntausende junge Menschen an (Bild: Brigitte Fässler)
Die Homosexuelle Arbeitsgruppen Basel (habs) kritisiert, dass beim Jugendkulturfestival Basel drei Bands auftreten sollen, die die aus dem Umfeld der homophoben Freikirche "International Christian Fellowship" (ICF) entstammen.
Das viertägige Festival soll die Vielfalt an jungen Kulturschaffenden in der Stadt präsentieren und wird von zahlreichen öffentlichen Geldgebern gefördert. Unter den regionalen Bands befinden sich auch "We Invented Paris", "The Drops" und "St. Augustine". Die habs bemängelt, dass diese Bands aus dem Umkreis der ICF-Kirche entstammen, "einer Freikirche, die durch konservative Positionen und ihre krass homophobe Haltung bereits mehrfach negative Berichterstattung in der Öffentlichkeit" auf sich gezogen habe.
Der Anschein, es handle sich um eine tolerante und trendige Kirche, werde von den freikirchlichen Aktivisten absichtlich durch aufwändig inszenierte Rockkonzerte vermittelt. Die habs befürchtet, dass die sich "cool" gebenden evangelikalen Eiferer mit Konzerten wie diesem ihre Vorstellungen von christlichem Leben unter junge Leute bringen wollen.
Die ICF ist eine Freikirche, die Homosexualität als "Fehlentwicklung" ansieht, die es zu "heilen" gilt. Schwule und Lesben bräuchten Hilfe, schließlich habe "Gott Adam und Eva, und nicht Adam und Otto erschaffen" (ICF-Zitat). "Vielen jungen Menschen ist diese Verknüpfung nicht bewusst", beklagt die habs. "Bis einige von ihnen merken, dass sie nicht normal sind, weil sie sich in Menschen ihres Geschlechts verlieben. In der ICF-Kirche können sie keine Akzeptanz erwarten, sondern werden als pervers gebrandmarkt". (pm/dk)