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  • 22. August 2013 39 2 Min.

Wentworth Miller setzt ein Zeichen

Der amerikanische Schauspieler Wentworth Miller ("Prison Break") lehnt eine Einladung zu einem Filmfestival in St. Petersburg ab. Auch ein deutscher Dramaturg setzt ein Zeichen.

Der amerikanische Schauspieler Wentworth Miller, bekannt vor allem aus der US-Serie "Prison Break", hat sich am Mittwoch überraschend als schwul geoutet – mit einem Zeichen des Protestes gegen die homophobe Politik Russlands.

Auf der Webseite der US-Organisation GLAAD veröffentlichte er einen Brief an das "St. Petersburg International Film Festival", zu dem er als Gast eingeladen worden war. "Als ein schwuler Mann muss ich [die Einladung] ablehnen", so der 41-Jährige in dem Brief.

"Ich bin sehr beunruhigt über die aktuelle Haltung der russischen Regierung zu homosexuellen Männern und Frauen und deren Behandlung", heißt es darin weiter. "Die Situation ist in keinster Weise akzeptabel und ich kann nicht mit gutem Gewissen an einem feierlichen Anlass teilnehmen, der von einem Land abgehalten wird, in dem Leuten wie mir systematisch ihr Grundrecht zu leben und offen zu lieben abgesprochen wird."

Früher Homosexualität dementiert

Miller war durch die Hauptrolle in der Serie "Prison Break" (2005-2009) weltweit bekannt geworden. Zuletzt war er in der Filmserie "Resident Evil" zu sehen, 2013 erschien der von ihm geschriebene Kinothriller "Stoker".

2007 hatte der in England geborene Miller noch zu Gerüchten über seine sexuelle Orientierung gesagt: "Nein, ich bin nicht schwul" (queer.de berichtete). Es sei aber "okay, dass es solche Gerüchte gibt, sie entspringen der Fantasie der Leute."

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Deutscher Dramatiker sagt Moskau-Besuch ab

Ein Zeichen des Protests hat derweil auch ein deutscher Prominenter gesetzt: Der Dramaturg Marius von Mayenburg hat am Mittwoch die Reise zur russischen Erstaufführung seines Stücks "Der Stein" abgesagt.

Der Autor und Dramaturg der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz schrieb in einem Brief an das Theater der Nationen in Moskau und an das russische Festival Territoria: "Ich arbeite regelmäßig mit vielen homosexuellen Künstlern, mit denen ich befreundet bin und denen ich mich verbunden und verpflichtet fühle. Ich könnte nicht in ein Land reisen, in dem sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung staatlich diskriminiert werden."

"Deshalb habe ich nach vielen Gesprächen, die ich darüber mit Freunden und Kollegen geführt habe, beschlossen, nicht nach Moskau zu reisen", so der 41-Jährige. "Ich bilde mir nicht ein, dass das irgendetwas ändert, aber das ist momentan für mich die einzige Möglichkeit, mit der Situation umzugehen." (nb)

Anstehende Proteste zu Russland

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#1 YannickAnonym
  • 22.08.2013, 10:23h
  • Wow, der ist schwul...

    Als ich damals Prison Break geguckt habe, habe ich mir immer gewünscht, dass der schwul sei. Aber ich bin fest davon ausgegangen, dass er hetero ist.

    Und jetzt outet er sich doch als schwul!

    Bravo für seinen Mut! Und schade, dass er nicht in meiner Nähe wohnt... ;)

    Und gut auch, dass er öffentlich Kritik an Russland übt, denn das ist bitter nötig - vor allem weil so viele Menschen lieber wegsehen.
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#2 stephan
  • 22.08.2013, 10:24h
  • Fantastisch! Russland schafft es sogar, dass sich Menschen nun aus Protest outen!

    Und wieder ein kluger Mensch, der verstanden hat, dass Proteste vor Ort wenig oder gar nichts brächten und deshalb erst gar nicht nach Russland reisen!

    Weiter so! Vielleicht begreift das IOC das ja auch noch!
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#3 FinnAnonym
  • 22.08.2013, 10:27h
  • Marius von Mayenburg:
    "Ich bilde mir nicht ein, dass das irgendetwas ändert, aber das ist momentan für mich die einzige Möglichkeit, mit der Situation umzugehen."

    Das ist die richtige Sichtweise.

    1. Wenn genug Leute das machen, ändert das sehr wohl etwas. Nur unterschätzen viele die Macht der Masse.

    2. Selbst wenn das nichts ändert, muss man das dennoch machen. Denn dann hat man wenigstens seine Meinung gezeigt und das im eigenen Rahmen mögliche getan. Das ist immer noch besser als gar nichts zu tun und schweigend wegzusehen...
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