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"Ich bin Russe und alle müssen das respektieren"

Wintersportler streiten über Homo-"Propaganda"

  • 27. August 2013 37 2 Min.

Der russische Eishockey-Star Ilja Kowaltschuk findet den Maulkorb für Homosexuelle gut und erhält keine Widerrede von US-Eiskunstläufer Jeremy Abbott

Vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi liefern sich Sportler international Scharmützel über das homophobe Gesetz in Russland – ein US-Eiskunstläufer findet es etwa "unhöflich", Homophobie zu kritisieren.

Das Gesetz gegen Homo-"Propaganda" in Russland sorgt weiter für Aufregung unter olympischen Wintersportlern. Vor der Spielen in Sotschi im Februar 2014 haben sich wieder mehrere Athleten zum Maulkorbgesetz geäußert, das jegliche öffentliche "Werbung" für "nicht traditionelle sexuelle Verhältnisse" verbietet. Es ist erst im Juni in Kraft getreten (queer.de berichtete).

Der russische Eishockey-Star Ilja Kowaltschuk erklärte, dass er voll hinter dem Gesetz stehe. Laut "Sports Illustrated" sagte der 30-jährige Stürmer von SKA St. Petersburg: "Natürlich bin ich dafür. Ich bin Russe und alle müssen das respektieren". Seine Unterstützung habe persönliche Gründe, so Kowaltschuk weiter. "Das ist unser Land und das muss respektiert werden."

Unterstützung erhält Kowaltschuk von US-Eiskunstläufer Jeremy Abbott. Er bezeichnete in der "Denver Post" ausländische Kritik an der russischen Politik als "unhöflich": "Ich besuche niemanden und sage dann: 'Äh, Tschuldigung, wie Sie Ihr Haus einrichten, ist ekelhaft und Sie müssen alles umorganisieren. Das ist ein bisschen unhöflich". Aus diesem Grund wolle der WM-Achte von 2012 nicht Böses über Russland sagen, auch nicht zum Gesetz gegen Homo-"Propaganda".

Kritik von Eishockey-Stars aus Schweden und Kanada

Insbesondere Eishockey-Spieler aus westlichen Ländern kritisieren jedoch Russland für seine Politik. So haben bereits während der Leichtathletik-WM mehrere schwedische Profis die Homophobie in Russland kritisiert (queer.de berichtete).

Auch mehrere kanadische Spieler haben sich am Wochenende gegen das Gesetz ausgesprochen. So sagte Sidney Crosby von den Pitsburgh Penguins bei einer Pressekonferenz der kanadischen Nationalmannschaft, dass jeder gleichberechtigt sein solle und er das Gesetz deshalb ablehne. Shea Webber von den Nashville Predators erklärte, dass er "natürlich" für die Gleichbehandlung von Homosexuellen eintrete.

Coming-out von Snowboarderin


Belle Brockhoff bei ihrem Coming-out im australischen Fernsehen

Eine 20-jährige Snowboarderin aus Australien hat sich anlässlich der anstehenden Winterspiele sogar als lesbisch geoutet und das Gesetz gegen Homo-"Propaganda" kritisiert. Belle Brockhoff erklärte im TV-Sender ABC: "Ich bin stolz darauf, wer ich bin und auf all die Arbeit, die ich investiert habe, um zur Olympiade zu kommen", so Brockhoff. Sie erklärte weiter, dass ihr das Gesetz Angst einjage. "Ich habe das Gefühl, dass ich meine Identität verstecken muss, um nicht verhaftet oder abgeschoben zu werden". (dk)

#1 FelixAnonym
  • 27.08.2013, 16:25h

  • Jeder wahre Sportler (gerade die Heteros) muss sich jetzt zu echten sportlichen Idealen bekennen und sich mit seinen schwul-lesbischen Kollegen solidarisieren.

    Jeder Demokrat ist geradezu verpflichtet, ein deutliches Zeichen gegen Homophobie zu setzen.
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#2 AlexAnonym
  • 27.08.2013, 16:29h

  • 1936: Olympische Spiele im faschistischen Deutschland.

    2014: Olympische Spiele im faschistischen Russland.

    Wer schweigt und wegsieht macht sich mitschuldig.
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#3 wiedehopfAnonym
  • 27.08.2013, 16:33h
  • Achja, dass Vergleiche aber auch immer die schlechte Angewohnheit des Hinkens haben müssen. Ich versuche es auch mal, Mr. Abbott:
    Wenn Sie Herrn Fritzl zu Hause besucht hätten und hätten was gemerkt, dann hätten Sie auch lieber höflich geschwiegen, nicht wahr?
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