In dem PBC-Video wird eine besonders ausgefallene Übersetzung vom Bibel-Vers Römer 1;27 angeführt (die Bibel-Partei gibt allerdings die falsche Quellenangabe).
Eine evangelikale Kleinpartei zeigt in ihrem Wahlwerbespot ein junges Mädchen, das sich über schwule Väter beschwert.
Die Partei bibeltreuer Christen macht in ihrem neuen Wahlwerbespot Stimmung gegen Regenbogenfamilien. Die 1989 gegründete evangelikale Kleinpartei filmt in dem 90-sekündigen Werbefilm ein Mädchen ab, das mit zwei Männern händchenhaltend durch den Osnabrücker Schlossgarten geht. Darunter ist das Bibel-Zitat "und so haben Mann mit Mann Schande getrieben" eingeblendet. Anschließend spricht das Mädchen, das wie alle anderen Darsteller offenbar keine schauspierische Unterweisung erhalten hat, direkt in die Kamera: "Aber ich brauche doch Papa und Mama". Der Spot wird im Zuge der Bundestagswahl unkommentiert im Fernsehen ausgestrahlt.
Auf Youtube hat der Spot bereits zu Empörung geführt. Ein User schreibt: "Dafür, dass das Kind diesen Satz sagen muss, gehört die PBC wegen Missbrauchs von Schutzbefohlenen angezeigt". Userin Superbrina12987 wirft ein: "Jesus hatte auch zwei Väter und war ganz ok!".
Die PBC wird von Politikwissenschaftlern als chrtistlich-fundamentalistische Missonierungsgruppe angesehen. Die Partei hat bislang zwar bei Bundestags- oder Landtagswahlen nie mehr als 0,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können, schaffte aber den Einzug in Kommunalparlamente in mehreren Bundesländern. Hochburgen sind insbesondere pietistisch geprägte Landesteile in Baden-Württemberg.
Warnung vor Homo-"Propaganda"
Auch auf ihrer Website bezeichnet die PBC homosexuelles Verhalten als "widernatürlich und eine Folge der Abwendung von Gott". Die Partei wirbt auch für die "Heilung" von Homosexuellen. So heißt es: "Ebenso wie ein kranker Mensch den Willen haben muß, sich von einem Arzt helfen zu lassen, muß auch ein homosexuell Lebender bereit sein, seine Defizite zu erkennen und sich helfen zu lassen".
Die Partei bietet zudem abenteuerliche Erklärungen an, warum Menschen homosexuell werden. Das sei etwa eine "Folge der Gottlosigkeit", das Leben in WGs sowie "Verführung" und "Beeinflussung durch die Clique", also die "Propaganda" für Homosexualität.
Die PBC ist nicht die einzige fundamentalistische Partei, die Stimmung gegen Schwule und Lesben macht. So erklärte die "Christliche Mitte", dass "Homos" für "sechs Millionen Aids-Tote" verantwortlich seien und verurteilt Homosexualität als "naturwidrige Trieb-Verirrung" (queer.de berichtete). Nach einer Anzeige von queer.de hat die Staatsanwaltschaft Münster erklärt, dass es sich bei diesen Aussagen nicht um Volksverhetzung handelt (queer.de berichtete). (dk)