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Transparenz
Kampagne "Stoppt kreuz.net" legt Zahlen offen
- 31. August 2013 2 Min.

Die unerträglichze Hetze auf kreuz.net nach dem Tod von Dirk Bach war der Auslöser für die Kampagne "Stoppt kreuz.net"
Für die Ergreifung der Hintermänner des Hass-Portals gingen 11.707,70 Euro an Spenden ein, teilte der Bruno Gmünder Verlag mit.
Kaum ein Thema hat die schwule Szene im vergangenen Jahr so bewegt wie die homophoben Hass-Tiraden des Portals kreuz.net. Ein Artikel über den Tod des Komikers Dirk Bach, in dem es hieß, der "homosexuelle Sittenverderber" werde in der "ewigen Homo-Hölle" schmoren, brachte in der Community das Fass zum Überlaufen: Der Berliner Bruno Gmünder Verlag rief die Kampagne "Stoppt kreuz.net" ins Leben, stellte aus Eigenmitteln ein "Kopfgeld" in Höhe von 15.000 Euro für die Ergreifung der Hintermänner des Hass-Portals zur Verfügung und rief für die Recherchen zu weiteren Spenden auf.
Nun zog Gmünder-Geschäftsführer Tino Henn erstmals eine Zwischenbilanz. Demnach seien bis heute zusätzliche 11.707,70 Euro an Spenden aus der Szene über das bei einem Notar eingerichtete Treuhandkonto sowie über Paypal eingegangen. Henn postete seine Stellungnahme am Freitag in der aus Sicherheitsgründen mittlerweile nicht-öffentlichen Facebook-Gruppe der Kampagne.
Auszuzahlende Belohnung beträgt 19.690,60 Euro

Tino Henn ist seit 2011 Co-Inhaber und Geschäftsführer des Bruno Gmünder Verlags (Bild: Bruno Gmünder Verlag/Brigitte Dummer)
"Um Unkosten zu sparen" würden die Gelder mittlerweile auf einem normalen Verlagskonto weiter verwaltet, erklärte der Gmünder-Geschäftsführer. Der Grund: "Nachdem die Seite kreuz.net im Dezember aufgrund des Engagements der von uns ins Leben gerufenen Kampagne 'Stoppt kreuz.net' offline gegangen ist, hat ab diesem Zeitpunkt das öffentliche Interesse auch an unserer Aktion nachgelassen. Dies hat wiederum dazu geführt, dass kaum noch Spenden für die Kampagne bei uns eingegangen sind."
An Ausgaben hatte die Kampagne 7.007,10 Euro, die Tino Henn wie folgt aufschlüsselt: "Rechtsanwaltskosten 1.010,35 Euro, Unkosten für Internetberatung und -recherche: 2.750 Euro, Koordination und Pressearbeit: 1.000 Euro, Internetarbeiten: 1.000 Euro, Telefonkosten: 95,32 Euro, Aufwandsentschädigung: 1.000 Euro, Reisekosten: 151,43 Euro." Mit der Koordination hatte der Verlag den Theologen und heutigen "Männer"-Chefredakteur David Berger beauftragt, der selbst mehrfach ins Visier von kreuz.net geraten war (queer.de berichtete).
Der übrig gebliebene Betrag für eine bei rechtskräftiger Verurteilung der Hintermänner auszuzahlende Belohnung belaufe sich damit auf 19.690,60 Euro, erklärte Tino Henn. In Österreich hatte es Anfang August erstmals Hausdurchsuchungen bei mutmaßlichen Verantwortlichen von kreuz.net gegeben (queer.de berichtete).
Für den Fall, dass die Hass-Prediger ungeschoren davon kommen, hat der Verlagschef einen Alternativplan: "Sollte die Staatsanwaltschaft das durch unsere Strafanzeige eingeleitete Verfahren einstellen oder ein es bei einem eventuellen Gerichtsverfahren zu keiner rechtskräftigen Verurteilung kommen, werden wir die aufgekommenen Spenden an eine gemeinnützige Initiative, die LGBTI-Anliegen vertritt, weitergeben." (cw)
Links zum Thema:
» Homepage von "Stoppt kreuz.net"















Die Kampagne müsste nun "Stoppt kreuz-net.info" heißen.
Kreuz.net ist unter einer neuen Domain schon länger online und verbreitet so schön ihre Hetze... siehe hier:
www.kreuz-net.at/