
Auszug aus dem Artikel im aktuellen "Spiegel": Die FDP und eine Homo-Gruppe wollten Anfang der 80er mit "Lesben und Liberalen, Schwätzern und Schwestern, Prominenten und Päderasten" feiern.
Der "Spiegel" schreibt, die Allgemeine Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft (AHA) sei in den achtziger Jahren eine "Lobby-Gruppe für Pädophilie" gewesen – als Reaktion kritisiert der Berliner Verein die "unsägliche Verknüpfung von Homosexualität und Pädophilie".
Auch in dieser Woche beschäftigt sich der "Spiegel" wieder mit dem politischen Verhältnis zur Pädophilie Anfang der 1980er Jahre. Letzte Woche klagte das Magazin allgemein "die Schwulenbewegung" an und verlangte eine Rechtfertigung vom Lesben- und Schwulenverband, obwohl dieser erst in den Neunzigern gegründet wurde (queer.de berichtete).
Diese Woche attackierte das Hamburger Nachrichtenmagazin die FDP, in der es in den frühen Achtzigerjahren "Toleranz und Unterstützung für pädophile Positionen" gegeben habe. Dabei ging der "Spiegel" mit harschen Worten auch auf eine Homo-Gruppe los, die es heute noch gibt:
Außer für ehrenhafte Projekte wie das Beratungszentrum für Schwule und Lesben in Kreuzberg sorgte die FDP auch dafür, dass die Allgemeine Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft (AHA) öffentliche Gelder bekam. Die AHA setzte sich damals nicht nur für die dringend notwendige Entkriminalisierung von Homosexualität ein – sie war auch eine Lobbygruppe für Pädophilie.
So bekam eine Organisation Steuergelder, deren "Arbeitsgruppe Pädophilie" die Reform des Sexualstrafrechts forderte, sich für vor Gericht stehende Pädophile starkmachte und entsprechendes Gedankengut in Zeitschriften veröffentlichte. Olaf Stüben, einer der bekanntesten und umtriebigsten Pädophilen jener Zeit, war [damals] Koordinator der AHA.
Die AHA wehrt sich nun in einer Pressemitteilung dagegen, durch "ungerechtfertigte Pauschalisierungen in der aktuellen Berichterstattung einem Generalverdacht" ausgesetzt zu werden. In ihrer Geschichte sei die AHA "niemals auf einen solchen Vereinszweck ausgerichtet [gewesen], noch toleriert oder unterstützt sie heute entsprechende Positionen". Die "AG Pädophilie" habe es zwar gegeben, man habe sich aber bereits vor Jahrzehnten von ihren Zielen distanziert:
Aus einem (aus heutiger Sicht falschen) Toleranzgedanken heraus gab es leider auch in der AHA – wie in vielen Organisationen der Schwulen- und Bürgerrechtsbewegung jener Zeit – eine Gruppe offen pädophiler Männer, die u.a. die Abschaffung des §176 StGB (Verbot des sexuellen Missbrauchs von Kindern, Red.) forderten. Die sogenannte "AG Pädophilie" existierte von 1979 bis Mitte der Achtzigerjahre. Danach finden sich keine Hinweise mehr auf ein Fortbestehen. Auch haben wir keine Hinweise darauf, dass sich der Gesamtverein den Forderungen dieser AG nach einer völligen Legalisierung von pädophilen Betätigungen angeschlossen hätte.
Mitte der Neunzigerjahre wurde dieses Kapitel der Vereinsgeschichte erstmals aufgearbeitet, was 1995 in einem Beschluss der Mitglieder mündete, eine klare Distanzierung zur Pädophilie in ein Grundsatzprogramm des Vereins aufzunehmen. Diese Distanzierung wollen wir als heute in der AHA Aktive deutlich wiederholen. Aus heutiger Sicht bedauern wir, dass unser Verein vor 30 Jahren einer Gruppe von Pädophilen ein Forum gegeben hat und arbeiten im Hinblick auf das vierzigjährige Bestehen unseres Vereins im Jahr 2014 diesen dunklen Punkt der Vereinsgeschichte, soweit unsere Quellen es zulassen, weiter auf.
Die AHA warnt davor, dass in Medien wieder der "der unsäglichen Verknüpfung von Homosexualität und Pädophilie das Wort geredet wird, von der wir, nach fast 40 Jahren im Kampf gegen Diskriminierung und Stigmatisierung hofften, dass sie allmählich überwunden wäre".
Heute sei die Gruppe "personell und inhaltlich eine andere" als in den 80ern, mit der Berichterstattung würden Ehrenamtler durch "ungerechtfertigte Pauschalisierungen" einem Generalverdacht ausgesetzt.
Anders als bei dem Bericht der Vorwoche wird das Magazin allerdings konkreter und benennt einen ehemaligen AHA-Koordinator als "einen der bekanntesten und umtriebigsten Pädophilen jener Zeit", worauf der Verein nicht näher eingeht. (dk)
Einvernehmlicher Sex zwischen Menschen ist kein sexueller Missbrauch, auch wenn eine(r) der beiden noch keine 18 ist. Doch der #Spiegel setzt das abermals gleich. Das ist widerlich. Ich bin eh dafür, dass nicht Sexualität, sondern Missbrauch bestraft gehört. In einem verleumderischen Klima, ist das aber schlecht zu diskutieren, dass man etwa das Schutzalter endlich auf 14 begrenzt. Das NPD-Niveau ist dann erreicht, wenn nicht zwischen "Kinderschändern", Homosexuellen, "Perversen", Päderasten und Pädophilen unterschieden wird. Das ist hetzerisch. Die feige Reaktion von #AHA ist allerdings ebenso beschämend, zudem verräterisch und duckmäuserisch.