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Bundestagswahl im Miniatur Wunderland

Homo-Wahlkampf in klein

  • 07. September 2013 6 2 Min.

Eine schwule Hochzeitsfeier im Grünen, eine Utopie der SPD (Bild: Miniatur Wunderland)

Im Hamburger Miniatur Wunderland durften Parteien ihre Visionen für die Zukunft umsetzen. Schwule und Lesben spielen dabei natürlich auch eine Rolle.

Die Modellbahnausstellung, die seit mittlerweile zwölf Jahren Besucher aus dem In- und Ausland in die Hamburger Speicherstadt lockt und ständig erweitert wird, hatte den Parteien angeboten, zur Bundestagswahl jeweils einen Quadratmeter nach ihren Wünschen zu gestalten.

So setzt die SPD unter anderem auf eine Hochzeit zweier Männer, wie alle anderen Motive im Format 1:87 wiedergegeben. Die Partei schreibt dazu: "Ein schwules Paar wird kirchlich getraut. Wir respektieren unterschiedliche Formen des menschlichen Zusammenlebens. Um die Hochzeitsszene steht ein Kreis von Menschen verschiedener Herkunft. Utopia kann nicht national sondern nur international verwirklicht werden."


Die noch immer umstrittenen Punkte Blutspende und Adoptionsrecht hat die FDP aufgegriffen (Bild: Miniatur Wunderland)

Die FDP rückt ein weiteres Thema in den Vordergrund: "In unserer freien Stadt kommt es nicht darauf an woher man kommt, wie alt man ist, was man glaubt oder wen man liebt. Gleiche Pflichten haben gleiche Rechte zur Folge. Sinnbildlich hierfür steht das gleich­geschlechtliche Paar, das anders als heute in Deutschland Blut spenden und Kinder adoptieren darf."

Während CDU und CSU das Thema Homosexualität nach Auskunft vom Miniatur Wunderland in ihren jeweiligen Utopien nicht aufgreifen, bieten auch die Linken ein schwules Paar ("Wachtmeister Krause erklärt zwei Touristen an seinem Tablet-Computer den Weg. Ob die beiden jungen Männer verheiratet sind, interessiert niemanden, nur sie selbst").

Bei den Grünen gibt es einen Infostand zur Homo-Ehe – und ein verlassenes NPD-Gebäude. "Rassismus, Intoleranz, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Feindlichkeit gegenüber Sinti und Roma, Transphobie und Homophobie – all das sind Erscheinungen der sogenannten gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. So etwas hat in unserer Gesellschaft nichts zu suchen. Wir stellen uns dem entschieden entgegen. Dafür bauen wir die Förderung von Projekten der Zivilgesellschaft aus."

Youtube | Auch bei den Grünen kommen Schwule und Lesben vor

- w -


Kirchliche Lesbenhochzeit in Skandinavien, Teil der eigentlichen Ausstellung (Bild: Miniatur Wunderland)

Die Extra-Ausstellung "Utopa" wird am Dienstag um 10.30 Uhr eröffnet. Auch ansonsten lohnt sich ein genauer Blick auf die übrigen 1.300 Quadratmeter: So gibt es im Bereich Skandinavien der Dauer-Ausstellung etwa eine lesbische, kirchliche Hochzeit.

Dass Miniatureisenbahnen und -modelle nichts spießiges sein müssen, zeigte in diesem Sommer auch ein Künstler aus Krefeld. Die Ausstellung "CSD around the world" von Detlef Lehmann, die auf mehreren Pride-Straßenfesten gezeigt wurde, besteht aus sechs Schaukästen, die etwa den historischen Stonewall-Aufstand oder den CSD in Moskau im Miniaturformat zeigen (queer.de berichtete). (nb)

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#1 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 07.09.2013, 11:36h
  • Da haben sich die Beteiligten aber sehr viel Mühe gegeben!
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#2 Non-utopischAnonym
  • 07.09.2013, 13:56h
  • Gestern Abend auf der Treppe vor einer Sporthalle in einer der größten Städte der BRD.

    Ein Gruppe von 16- bis 17-jährigen jungen Männern im Gespräch. Einer der Anwesenden berichtet über einen "Typen, der anderen im Freibad gern an den Pimmel fasst". Ein anderer sagt - in nicht bösartigem, eher angeregt-neugieren - Ton zu seinem Nebensitzer: "Na, das würde dir auch Spaß machen, stimmt's?" Bevor der Angesprochene irgendwie antworten oder reagieren kann, reißt der mutmaßliche Trainer (ca. 15 Jahre älter), der vor der Gruppe steht, das Wort an sich: "Da solltest du sagen: Ja, lass mal deinen Pimmel anfassen, und ihn dann am Pimmel durchs ganze Freibad ziehen und rausschmeißen lassen!"

    Auch Grüne und SPD tun in den Ländern, wo sie regieren, NICHTS, aber auch rein gar nichts, um ÜBERALL dort, wo es um den Umgang mit so genannten Schutzbefohlenen (vom Kindergarten über die Schule bis zur Kinder-/Jugendarbeit einschließlich Kinder-/Jugendsport) eine klare und ausdrückliche rechtliche Verpflichtung zur Ächtung jeder Form von Homophobie, angefangen bei der allgegenwärtigen homophoben Alltagssprache, sowie zu deren aktiver Bearbeitung einschließlich entsprechender Dokumentation zu schaffen. Sowohl aktives als auch passives (d. h. nicht eingreifendes) homophobes Verhalten von Betreuenden gegenüber Schutzbefohlenen, allgemein jede Form von (Hetero-) Sexismus und Rassismus, ist ein Verbrechen und muss auch endlich als solches festgeschrieben und geahndet werden. Dazu bedarf es selbstverständlich einer umfassenden und verpflichtenden Fortbildung für ALLE, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten bzw. diese betreuen.

    Diese Notfallmaßnahme angesichts der verheerenden Zustände* in den Lebensräumen von Kindern und Jugendlichen sind das absolute Minimum, damit es nicht auf immer und ewig beim wahlkampfmäßigen Verbreiten von "Utopien" (=Illusionen) und jedes Gefasel von "Gleichstellung" nicht purer Zynismus bzw. von gnädig-wohlmeinenden "zivilgesellschaftlichen Projekten" abhängig bleiben soll.

    *
    www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.neue-studie-schwul-in-de
    r-schule.07c758bd-e8f6-458e-a1c2-b5b8c64cfbdd.html
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#3 FoXXXynessEhemaliges Profil

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