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  • 09. September 2013 22 2 Min.

Moskau sei Lesbenhauptstadt Europas, sagt Wiktor Jerofejew.


Auf eine Zigarette mit Wiktor Jerofejew

Gaga-Grüße aus Moskau: Im neuen "Spiegel" behauptet der russische Schriftsteller Wiktor Jerofejew:

"Russlands Frauen haben genug von uns Männern, viele werden lesbisch. Moskau ist die Lesbenhauptstadt Europas. Deswegen ist es auch lächerlich, wenn der Kreml den Homosexuellen mit einem neuen Gesetz den Krieg erklärt."

Nach der ungläubigen Rückfrage des Magazins, "Russlands Frauen werden lesbisch, weil die Männer nichts taugen?", antwortet er:

So ist es. Was sollen sie machen? Unsere sowjetischen Männer haben bei der Arbeit zu viel gelogen und zu Hause zu viel gesoffen. Deswegen sind unsere Frauen das stärkere Geschlecht. Und deshalb wählen moderne Frauen hier oft andere Frauen als Partner. Wenn jemand in Russland heute wirklich frei ist, dann sind es diese Mädchen.

Wiktor Wladimirowitsch Jerofejew, der vor allem in den 90ern mit dem Roman "Die Moskauer Schönheit" bekannt wurde und dessen neuestes Buch "Die Akimuden" gerade bei Hanser erschienen ist, bietet den Redakteuren noch eine weitere steile These:

Putin ist wahrscheinlich liberaler als 80 Prozent der russischen Bevölkerung – die Mehrheit hier im Land will ja einen härteren Kurs gegen Ausländer, die Mehrheit will auch die Wiedereinführung der Todesstrafe. Und deshalb wäre ein starker politischer Wille gefragt, um Demokratie durchzusetzen. Alexander Puschkin hat im 19. Jahrhundert gesagt, der einzige Europäer in Russland sei die Regierung. Das gilt bis heute. Leider.

Auch hier könnte man widersprechen, doch dem Spiegel fällt erneut nur eine ungläubige Nachfrage ein: "Nicht Putin, sondern das Volk ist das Problem?"? Die Antwort: "Wenn der ganze Westen Putin als Diktator oder als Halbdiktator ansieht, er aber liberaler als 80 Prozent der Russen ist, dann sind wir in einer verzweifelten Lage." Tja, da kann man wohl nichts machen. (nb)

Foto: Anton Nossik, cc by 3.0

-w-

#1 RegenAnonym
  • 09.09.2013, 17:09h

  • Betrifft die Gesetze der "Homopropaganda" nicht auch homosexuelle Frauen?
    In Russland wird es einem zurzeit extrem schwer gemacht sich als schwul oder lesbisch zu bekennen, daher sind solche Aussagen ein sehr schlechter Witz.

    Das man auch nicht homosexuell wird, sondern es ist, verstehen viele Heterosexuelle nicht oder wie kommt man zu der bescheuerten Fragen, die man auch in einigen Interviews liest: was hat dich schwul gemacht?/ seit wann bist du schwul? usw
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#2 reiserobbyEhemaliges Profil
  • 09.09.2013, 17:09h
  • Für bisexuelle Frauen könnte es zutreffen, doch natürlich kann niemand lesbisch gemacht werden. Dass die Bevölkerung reaktionärer ist als Putin, mag ich nicht beurteilen, aber es in der Tat wahr, das faschistoide Parolen in weiten Teilen auf fruchtbaren Boden stoßen. Das gilt nicht nur für Homofeindlichkeit wie es auch Jeroejew korrekt feststellt.
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#3 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 09.09.2013, 17:24h
  • Auf solche Aussagen war die Politpostille aus dem schönen Hamburg wohl nicht vorbereitet...
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