Tom Daley beim Sport
Der britische Wasserspringer Tom Daley hat in einem Interview mit dem "Daily Mirror" Gerüchte zurückgewiesen, er stehe auf Männer. "Ich denke, es ist lustig, wenn Leute denken, ich sei schwul," so der 19-Jährige. "Ich lache darüber." Denn: "Ich bin es nicht."
Daley, seit Jahren einer der bekanntesten und beliebtesten Sportler des Königreichs, sagte der Zeitung weiter: "Aber selbst wenn ich es wäre, würde ich darüber nicht beschämt sein. Es würde mich in keinster Weise kümmern, was die Leute denken".
Auch dass Leute nicht nur an seinen sportlichen Erfolgen interessiert sind, störe ihn nicht. Er sehe sich zwar nicht als Pin-up, so Daley gegenüber der Zeitung, aber: "Ich kann verstehen, dass ich eine große schwule Fangemeinde habe: Ich verbringe einen Großteil meines Lebens nackt in Badehose und auf einem Sprungbrett, meine nackte Brust zeigend."
Kein Problem mit schwulen Fans
Tom Daley mit Freunden
Erst vor wenigen Wochen war Daley von den Lesern des Homo-Magazins "Attitude" zum "sexiest man" gewählt worden; das Magazin bietet zudem eine monatliche, halb ironische Kolumne, die nur aus einem Bild des Stars besteht. Vor seinem achzehnten Geburtstag gab es dort gar einen Countdown zu seiner Volljährigkeit.
"Ich komme mit meinen schwulen Fans gut zurecht, auch wenn mich meine Freunde deswegen sanft aufziehen", so Daley. Weibliche Fans habe er auch zu genüge, obwohl er hauptsächlich an den Sport denke. Wie er der Zeitung weiter verriet, habe er derzeit keine Freundin, habe aber vor den Olympischen Spielen ein Mädchen gedatet. Zugleich sagte er: "Ich hatte nie eine richtige Beziehung. Das ließ sich nie mit dem Sport verbinden."
Der Goldjunge der Nation
Tom Daley am Pool
Daley hatte bei den Olympischen Sommerspielen in London im letzten Jahr Bronze geholt; die Nation, die ihn bereits seit seinen zwei Goldmedaillen bei den Europameisterschaften 2008 verfolgt, hatte nach einem medialen Hype um den jungen Sportler mehr erhofft, nahm das Ergebnis aber sportlich.
In den letzten Jahren hatte es zahlreiche Dokumentationen und Berichte über die Karriere Daleys gegeben, nachdem er 2008 bei den Europameisterschaften zweimal Gold holte. Der frühe Tod seines Vaters bewegte die Nation.
Gerüchte über eine Homosexualität Daleys hatte es von Anfang an gegeben und wird es wohl weiter geben: Selten sollte sich ein kollektiver Gaydar derart getäuscht haben. Als Daley im letzten Jahr via Twitter homophob beleidigt wurde, führte das nicht zur zu einem Polizeieinsatz, sondern auch zu einer massiven Solidarität der Bevölkerung. Wie der schwule TV-Moderator Stephen Fry ist Daley eine nationale Institution. (nb)
Youtube | Kurz vor den Olympischen Sommerspielen in London zeigte die BBC diese Doku über das Leben Daleys
Wann fangen Schwule endlich damit an, jede Unterstellung von Heterosexualität, von Kindesbeinen an, aktiv zurückzuweisen bzw. sicherzustellen, dass niemand mehr seine Heterosexualität unter Beweis stellen muss? Nirgendwo!