Der bayrische Landtag in München (Bild: digital cat / flickr / by 2.0)
Bei der Wahl zum Münchner Landtag hat die CSU mit 49 Prozent der Stimmen eine absolute Mehrheit zurückerobert. Die FDP kommt auf drei Prozent.
Nach der ARD-Hochrechnung von 20 Uhr kommt die CSU von Ministerpräsident Horst Seehofer auf 48,7 Prozent (+5,3), die SPD mit ihrem Gegekandidaten Christian Ude auf 20,5 Prozent(+1,9). Die Freien Wähler (-1,6) landen bei 8,6 Prozent, die Grünen knapp dahinter bei 8,4 Prozent (-1). Die FDP, derzeit noch Koalitionspartner der CSU, erreichte 3,28 Prozent (-4,8) und fliegt damit aus dem Landtag. Die Linke schaffen 2,1 Prozent (-2,3), auch die Piraten sind mit 1,8 Prozent nicht im Landtag in München vertreten.
Das ZDF kommt in seiner Hochrechnung im großen und ganzen auf die gleichen Zahlen. Mit 102 von 180 Sitzen kann die CSU in den nächsten Jahren alleine regieren. Die SPD erzielt 43 Sitze, Freie Wähler schaffen 18 und Grüne 17.
Etwa 9,5 Millionen Bürger waren zur Wahl aufgerufen. Die Wahlbeteiligung stieg von 57,9 auf 64,1 Prozent. Eine Woche vor der Bundestagswahl kommt der Landtagswahl eine besondere Bedeutung zu, da auch im Bund eine schwarz-gelbe Koalition regiert.
Spannend wird, was mit der bayrischen FDP-Chefin passiert: Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger dürfte als angeschlagen gelten. FDP-Bundeschef Rösler nannte das Ergebnis einen "Weckruf für alle Liberalen": "Ab jetzt geht es um Deutschland."
"Jeder zweite Bayer hat uns gewählt", freute sich Horst Seehofer über sein Ergebnis vor jubelnden Anhängern. "Wir sind zurück. Das ist ein großartiger Wahlerfolg!" Sein Gegenkandidat Christian Ude gratulierte ihm dazu. SPD-Parteichef Sigmar Gabriel sagte in Berlin, die FDP habe es nicht verdient, im Landtag und im Bundestag vertreten zu sein. Die Wahl im Bund sei noch offen.
Unklar ist am Abend noch, ob mit Peter Ostenrieder aus Peiting der erste offen schwule Abgeordnete für die CSU in den bayrischen Landtag einzieht. Der 41-jährige Diplom-Kommunikationsdesigner war auf der Landesliste Oberbayern angetreten. Anders als bei der Bundestagswahl, wo die Parteien die Reihenfolge der möglichen Landeslisten-Sitze festlegen, können bayrische Wähler mit der Zweitstimme genau einem Kandidaten daraus ihre Stimme geben und so die Reihenfolge bestimmen. Unklar ist damit auch das Ergebnis von Claudia Stamm, der bekannten Gleichstellungspolitikerin der Grünen.
Bei den Wahlprüfsteinen des LSVD zu LGBT-Themen hatte die CSU das mit Abstand schlechteste Ergebnis aller Parteien erhalten (queer.de berichtete).
Bekannte, Freunde und alte Verdächtige zum Wählen motivieren!
Sei es nun SPD, LINKE, Grüne oder Piraten!
"FDP nicht" -> Wahlbeteiligung!